"Holzbau Mei" feiert sein 50-jähriges Bestehen. Vor 15 Jahren übernahmen die Kinder vom Vater den Betrieb (von links): Sandra, Martin, Helene und Olaf Mei. Foto: Schmidt Foto: Schwarzwälder-Bote

Wirtschaft: Aus Liebe zum Holz / "Mei" feiert 50. Geburtstag

Villingendorf. Vor 50 Jahren gründete Martin Mei in Villingendorf die Zimmerei Mei. Inzwischen mauserte sich der Betrieb zu "Holzbau Mei", einem für die Region namhaften Unternehmen.

Das Telefon klingelt. Der Betrieb floriert. Die Familie, mit Gründervater Martin Mei sitzt in der Spitze ihrer Holzpyramide, das als Büro genutzt wird und blickt auf die vergangenen 50 Jahre zurück. "Wir leben unser Geschäft", sagt Helene Mei, die mit ihrem Mann das Geschäft gründete und noch heute die Bücher führt. "Das war damals so, und es ist heute unter der Leitung der Kinder nicht anders."

Diese Einstellung und die Liebe zum Naturprodukt Holz führten den Betrieb von Beginn an zum Erfolg. Zunächst allein, stellte Mei bald zwei Mitarbeiter ein, erweiterte neben dem Wohnhaus die Arbeitsfläche und begann ab 1975 auch auszubilden. Unter den Händen von Martin Mei entstand etwa das neue Rathaus in Rottweil, das Kirchengemeindezentrum in Bühlingen und der Sitzungssaal in Villingendorf.

"Die Sanierung der Dollau-Brücke in Oberndorf war eine große Herausforderung", erinnert sich Martin Mei und habe die ganze Familie bewegt. Olaf, der später den Betrieb übernehmen sollte, habe sogar einmal die Schule geschwänzt, weil er sich das Bauwerk anschauen wollte, erzählt die Familie lachend. Mei projektierte nicht nur Dachstühle und Treppen, sondern das komplette Gebäude. Nur ein Architekt stand dem Zimmermann, der sich 1988 noch zum Restaurator ausbilden ließ, zur Seite.

Mit der Holzständerbauweise, die das Unternehmen bis heute auszeichnet, begann Mei schon 1996. Das erste Haus wurde in Villingendorf verwirklicht. Ein Jahr später entfernte sich das Unternehmen vom Wohnhaus in die Uhlandstraße 15 und konnte die dort bereits gebaute Halle übernehmen.

Die Verwaltung, also das Pyramidengebäude, wurde 2003 von den Kindern errichtet, die ein Jahr zuvor, das Unternehmen übernommen hatten. "Das war schön", bewegt die Übernahme Helene Mei bis heute. Weder Sandra noch Olaf Mei wären dazu gedrängt worden. "Aber wir haben es uns natürlich gewünscht." Beide halfen schon frühzeitig in der Werkstatt mit. Und die Liebe zum Holz habe sie nicht mehr losgelassen, erzählen sie.

Nach der Ausbildung, die beide mit dem Meister abschlossen und die Olaf Mei auf Wanderschaft schickte, erfolgte die Übernahme aufgrund gesundheitlicher Probleme von Martin Mei recht früh. "Wir wussten, dass sie das schaffen. Sie sind beide sehr tüchtig und wir hatten großes Vertrauen", sagt Helene Mei.

Wie schon der Vater realisieren Sandra und Olaf Mei schlüsselfertige Häuser nach Maßgaben der Bauherren. 2009 waren sie die ersten, die Vorhaben in Holzmassivbauweise umsetzten. Einzigartig auch ihre Bauherrenabende und offene Baustellen, zu denen sie seit sieben Jahren Häuslebauer einladen, Projekte vor Ort vorstellen und umfassend informieren.

Mit ihrem jüngsten Großprojekt steht Mei der Gemeinde Villingendorf zur Seite. Nachdem schon die Kinderkrippe von Mei errichtet wurde, wird nun der Anbau in Holzmassivbauweise fortgesetzt.