So wird die Delegation der GWRS Villingendorf nach der Rückkehr aus Berlin an der Schule empfangen. Foto: GWRS Foto: Schwarzwälder Bote

Stiftung: Auszeichnung: Cornelsen Sonderpreis für GWRS Villingendorf / Irlandklasse honoriert

Villingendorf. Die Grund- und Werkrealschule Villingendorf hat bei der Verleihung des Deutschen Lehrerpreises den Cornelsen Sonderpreis für die regelmäßige Einrichtung einer "Irlandklasse" erhalten (wir berichteten). Dieser ist mit 2500 Euro dotiert. 5400 Bewerber waren im Rennen um einen der renommiertesten bundesweiten, schulartenübergreifenden (Klassenstufen fünf bis zwölf) Bildungswettbewerb.

Mit einem "Hoch auf uns" und einem riesigen Herz in den irischen Nationalfarben begrüßte die Schulgemeinschaft der Grund- und Werkrealschule Villingendorf die Delegation der Lehrkräfte zurück aus Berlin. Mit bewegenden Worten bedankten sich die Schülersprecher Ekin Su und Carmen Schlosser für das Erlangen des "Deutschen Lehrerpreises".

Auch ließen es sich in einer kleinen Feierstunde Kämmerer Michael Hardtmann im Namen der Gemeinde Villingendorf als Schulträger, Bürgermeister-Stellvertreter Karl-Heinz Wachter für den Gemeinderat und Jan C. Rolli für den Elternbeirat nicht nehmen, ihrer großen Freude über die Auszeichnung Ausdruck zu verleihen. Rektor Rainer Kropp-Kurta bedankte sich für die wertschätzenden Worte und betonte, dass der Lehrerpreis eine Auszeichnung nicht nur für das pädagogische Projekt der Irlandklasse, sondern das außergewöhnliche Engagement der ganzen GWRS sei.

In der siebten Klassenstufe bereiten sich die Schüler in allen Fächern intensiv auf das Ziel ihrer Klassenfahrt vor. Die Siebtklässler gründen dafür eine Schülergenossenschaft.

Mit der Gründung und Arbeit in einer Genossenschaft erarbeiten sich die Schüler ökonomische Abläufe. Sie organisieren eigenverantwortlich Aufgaben wie Kontoeröffnung, Sponsorensuche, Veranstaltungsplanung und Projektpräsentationen. Enge Kooperationen mit Firmen aus der Region ermöglichen ihnen dabei konkrete Einblicke in potenzielle Berufsfelder. Die Arbeit zahlt sich aus: Die Siebtklässler erwirtschaften einen Großteil der für die Klassenfahrt anfallenden Kosten selbst und ermöglichen es so auch Mitschülern aus finanziell schwächeren Familien, an der Reise teilzunehmen.

Die Welt steht offen

Die Jury hebt die enge Verknüpfung von Unterrichtsinhalten und Berufsorientierung hervor. Zugleich lobt sie die Vermittlung von Soft Skills, denn das Irland-Team erarbeitet sich in der Schülergenossenschaft Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Selbstständigkeit, Planungsfähigkeit, Arbeitsgenauigkeit und Durchhaltevermögen. Alle Fach- und Klassenlehrer der siebten Klasse sind in das Projekt einbezogen und begleiten die Vorbereitungen ein ganzes Schuljahr.

Neben der Vermittlung der alltagsrelevanten Kompetenzen ist aus Sicht der Lehrkräfte der größte Gewinn für die Schüler, dass sie Selbstwirksamkeit erfahren und feststellen, dass ihnen die Welt offensteht.

Im Anschluss an die Preisverleihung wurde das Villingendorfer Pädagogen-Team, Lynda Cullen, Rainer Kropp-Kurta, Eugenia Remisch, Birgitt Schlieter und Monja Suhm in der irischen Botschaft in Berlin empfangen.

Die Stellvertretende Botschafterin Maeve von Heynitz zeigte sich interessiert und dankbar für das pädagogische Konzept vor dem Hintergrund Irlands. Sie stellte eine vertiefte Zusammenarbeit mit der Grund- und Werkrealschule Villingendorf genauso in Aussicht, wie den Besuch des Botschafters Nicholas O’Brien im Schwarzwald.