Für Jonas Weisser (links) sowie für Kandidat Momo Chahine ist DSDS 2019 vorbei. Foto: TVNOW/Stefan Gregorowius

Performance überzeugt zwar Jury - dennoch rufen nicht genug Zuschauer an. Mit Video

Villingendorf/Köln - Für Jonas Weisser ist der Traum vom großen Ruhm erst einmal vorbei – er wurde in der zweiten Live-Show von "Deutschland sucht den Superstar" nicht weitergewählt. Doch wie läuft so eine Show überhaupt ab? Ein Blick hinter die Kulissen.

"Wir brauchen euren langen Applaus in fünf, vier, drei, zwei, eins..." und schon ist die kurze Werbeunterbrechung bei RTL wieder zu Ende und die zweite Motto-Show von "Deutschland sucht den Superstar" (DSDS) ist wieder live auf Sendung. Den tosenden Applaus des Publikums, der in die Werbung ein- und auch wieder aus der Werbung ausleiten soll, wurde den Gästen von Animateur Christian entlockt, der – unsichtbar für die Menschen vor den Fernsehern – in jeder Werbepause auf die Bühne springt und dem Publikum Anweisungen gibt.


Aber von vorne: Auch am vergangenen Samstagabend stehen die zu Beginn noch acht Kandidaten der TV-Castingshow "Deutschland sucht den Superstar" wieder live in Köln auf der Bühne, um sich in die nächste Runde zu singen. Auch Jonas Weisser aus Villingendorf (Kreis Rottweil) ist noch dabei, er will die Jury und die Zuschauer dieses Mal mit dem Lied "Relight My Fire" von der Gruppe "Take That" überzeugen. Das Motto der Show ist "Retro". Passend dazu wird ein imposantes Bühnenbild mit einem alten "DeLorean" aufgebaut, der Kandidaten, Publikum und natürlich auch die Zuschauer zuhause symbolisch "zurück in die Zukunft" befördern soll.

Hinter dem "DeLorean", durch die künstlichen Nebelschwaden hindurch, kommt dann die Jury mit den acht Kandidaten auf die Bühne – das Publikum grölt. Dann heißt es auch schon aufgepasst für die Jonas-Fans: Der Villingendorfer darf nämlich das große Show-Opening übernehmen, der Ehrenplatz, wie uns seine Mutter im Gespräch verrät. Zunächst wird seine zweite "Home-Story", ein Film über den 18-Jährigen und seine Heimat, eingeblendet. Anschließend performt Jonas seinen Song. 

Jury ist überzeugt von Jonas’ Auftritt

Die Jury ist von dem Auftritt sehr beeindruckt. Xavier Naidoo sagt: "Er macht das super. Er steigert sich immer weiter und ich glaube, wenn er nächste Woche noch mit dabei ist, erleben wir, wie er mal richtig die Sau raus lässt." Auch Oana Nechiti glaubt, dass Jonas das Zeug dazu hat, auf der Bühne zu stehen: "Ich finde es großartig, wie du diese Show heute eröffnet hast, man hat nicht gespürt, dass du aufgeregt bist. Es war großartig." Jury-Mitglied Pietro Lombardi ist ebenfalls überzeugt: Er erinnert sich daran, wie Jonas zum Casting kam und bezeichnet ihn nun als "Maschine". Auch Dieter Bohlen lobt: "Die Nummer ist völlig unterschätzt, die ist mega schwer zu singen. Mit der Nummer sind viele Leute hier vor dir völlig untergegangen und du nicht, du hast gezeigt, dass du das kannst." Allerdings empfiehlt der Pop-Titan dem Nachwuchs-Kandidaten auch, in Bezug auf die Choreografie lockerer zu sein und "sein Ding" zu machen. Mehr Kritik muss der Villingendorfer aber nicht einstecken und kann von da an entspannt die Auftritte seiner Superstar-Kollegen genießen.

Bald auf den ersten Auftritt folgt die erste Werbepause. Doch was passiert im Studio einer Live-Show überhaupt, wenn die Zuschauer zuhause Reklame sehen? Die Antwort ist: ganz viel Vorbereitung. "So liebes Publikum", kommt Animateur Christian in seinem schwarz-weißen Zebramuster-Jackett wieder auf die Bühne: "Bitte nicht die Plätze verlassen, denn wir zeichnen jetzt die Werbe-Einleitungen für die Wiederholung der Show morgen auf", erklärt der Animateur. Dafür kommt Moderator Oliver Geissen wieder auf die Bühne und sagt: "So liebe Zuschauer, wir sind gleich nach der Werbung wieder für sie da." "Und jetzt alle klatschen", ruft Christian dem Publikum zu, woraufhin applaudiert wird. "Das muss viel lauter sein", meint der Animateur – so geht das mehrere Male, bis er zufrieden ist. Nachdem alle Werbe-Ein- und Ausleitungen im Kasten sind, rennen schlagartig Hunderte Menschen aus dem Publikum zu den Kandidaten und der Jury – immerhin die Gelegenheit, endlich einmal ein Autogramm von Dieter Bohlen, seinen Mit-Juroren und den angehenden Stars zu ergattern. Mit den Handykameras knipst das Publikum um die Wette, bis Christian wieder auf die Bühne springt und die Leute bittet, auf ihre Plätze zu gehen – die Live-Übertragung setzt wieder ein. So geht das in jeder Werbepause, während zwei Leute mit einem Wischmopp die Bühne putzen.

Dankbar für die Erfahrungen"

Wie in jeder DSDS Live-Show darf auch an diesem Abend wieder das Publikum für seine Lieblings-Kandidaten anrufen und somit in die nächste Runde wählen. Für Jonas Weisser sieht es dieses Mal aber schlecht aus: Trotz positivem Jury-Urteil kommt er nicht in die nächste Runde. Der 18-jährige Villingendorfer trägt es jedoch mit Fassung: Im Backstage-Gespräch mit unserer Zeitung sagt er: "Mir geht’s gut, es ist alles super. Ich bin so dankbar über die Erfahrungen, die ich hier sammeln durfte und klar, ich werde es vermissen, aber es ist alles gut." Außerdem bedankt er sich bei jedem, der für ihn angerufen hat, auch wenn es nicht gereicht hat. In Zukunft wolle er alles dafür geben, dass es mit seiner Musikkarriere weiter geht und verspricht, dass die Leute noch viel von ihm hören werden.

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