Hauptversammlung: Sportverein greift nach kurzer Verschnaufspause das nächste Projekt auf
Nach zwei Jubiläen, vielen Arbeitsstunden und sportlichen Erfolgen legt der Sportverein (SV) Villingendorf eine kleine Verschnaufpause ein. Die braucht er auch. Die nächste Herausforderung ist schon in Planung.
Villingendorf. Hinter dem SV liegt erneut ein schönes, aber auch ein intensives Jahr. Mit dem 90. Geburtstag der Fußballabteilung und dem 111. Geburtstag der Turnabteilung wurden parallel zu den vielen jährlichen Veranstaltungen zwei Jubiläen gefeiert, die neben der Freude an den Ereignissen vor allem viel Einsatz forderten. Im Jahr 2017 wurden 4498 ehrenamtliche Arbeitsstunden und weitere 1330 Arbeitsstunden im vergangenen Jahr erbracht.
Restarbeiten noch zu erledigen
Für den Vorsitzenden Klaus Seifried ein Indiz für "einen tollen Zusammenhalt und Idealismus, geboren aus einem Verbundenheitsgefühl", das auf Vertrauen aufgebaut sei. Stillstand gebe es nicht. Auch nicht im laufenden Jahr. Allenfalls Ruhe vor dem Sturm. Ein Mehr an Aufgaben bleibe für dieses Jahr aus, sagte Seifried. Arbeitseinsätze fielen aber nicht gänzlich weg. Einige Restarbeiten für das Umkleidegebäude müssten noch erledigt werden, auch die Ertüchtigung der Terrasse beim Sportheim.
Den Sturm erwartet der Verein erst im darauffolgenden Jahr, aber der Grundsatzbeschluss wurde den Mitgliedern bei der Hauptversammlung schon zur Abstimmung vorgelegt: Der SV plant den Anbau einer Turn- und Bewegungslandschaft an die geplante neue Mehrzweckhalle der Gemeinde (wir berichteten mehrfach). Der Vereinsrat sei sich einig, dass diese Einrichtung die Zukunft des SV "immens prägen und dies ein Garant für das erfolgreiche Weiterbestehen sein wird", betonte Seifried.
Auf Nachfrage eines Vereinsmitglieds erläuterte er, dass mit der Mehrzweckhalle, die durch einen Vorhang in zwei Trainingseinheiten aufgeteilt werden könne, und der Turn- und Bewegungslandschaft als weitere Räumlichkeit der derzeitige Bedarf gedeckt werden könne. Ein Ausweichen der Turner in Sportstätten nach Schiltach und Rottweil sei dann nicht mehr notwendig.
Mit dem Grundsatzbeschluss, der in der Hauptversammlung bis auf eine Enthaltung befürwortet wurde, erteilten die Mitglieder dem Präsidium den Auftrag zur Verwirklichung und Planung der finalen Finanzierung weitere Gespräche mit der Gemeinde, Sponsoren und Banken anzugehen.
Rückhalt beim Bürgermeister
Rückhalt erfährt der SV von Bürgermeister Marcus Türk. Dieser lobte die Bestrebungen des Vereins, sich auf die Herausforderungen der Zukunft einzustellen. Die Kostenschätzung für das Projekt liege derzeit bei 750 000 Euro. In den vergangenen fünf Jahren sei es gelungen, eine "enorm hohe Summe" (98 000 Euro) an Rücklagen zu erwirtschaften. Aus WLSB Mitteln stehen 100 000 Euro in Aussicht, weitere 80 000 Euro sicherte die Gemeinde zu. Es fehlen noch 472 000 Euro. Neben einem weiteren erhofften Betrag von Seiten der Gemeinde und weiterer Rücklagenbildung sind wieder die Mitglieder gefordert. Im Bau und der Inneneinrichtung könne der SV durch Eigenleistung die Gesamtkosten reduzieren, sagte Seifried. Bei der kompletten Sanierung des Umkleidegebäudes etwa beliefen sich die Kosten auf 420 000 Euro. Durch die Eigenleistungen der Mitglieder konnte die Bausumme auf 260 000 Euro verringert werden.
Bei so viel Engagement bleibt freilich noch der Blick auf die sportlichen Erfolge. Sowohl die Leistungen im Fußball wie im Turnen stimmen den Verein zufrieden. Doch während die Turnabteilung, vor allem im Kleinkinderbereich aus allen Nähten platzt, sieht sich die Fußballabteilung mit Nachwuchssorgen konfrontiert. Die Konkurrenz durch andere Fußballvereine sei groß, erklärte Seifried.
Ärmel sind bereits aufgekrempelt
Doch die Ärmel sind bereits hochgekrempelt. Die Abteilung Fußball habe sich für ein neues Jugendkonzept zu einem Seminarwochenende getroffen und verschiedene Wege diskutiert.
Weitere Gespräche mit dem Kooperationspartner, dem SV Herrenzimmern, folgen, "um die bisher erfolgreiche Vereinsgeschichte fortzuführen", schloss der erste Vorsitzende.
