Die neue Mehrzweckhalle in Villingendorf wird zunehmend sichtbar. Das Foyer zeigt sich jetzt schon in seinem Ausmaß. Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Architekten informieren über den aktuellen Stand / Keine kippbaren Fenster vorgesehen

Ende Juni begannen mit dem Spatenstich die Bauarbeiten zur neuen Mehrzweckhalle in der Ortsmitte von Villingendorf. Seither ist viel geschehen.

Villingendorf (ans). Bauschilder und Banner verweisen auf das Großprojekt, und die Baustelle wächst zunehmend in die Höhe. Nachdem im Sommer tief in den Untergrund gegraben wurde, liegt inzwischen die Bodenplatte, und Teile des Gebäudes wurden sichtbar. Etwa das Foyer mit seinen Sanitärräumen und die Geräteräume entlang des zukünftigen Hallenraums.

Ende Mai wurden in einer Sondersitzung des Gemeinderats die Vergaben des ersten Ausschreibungspaketes vorgenommen. Mehr als fünf Millionen Euro flossen in 17 Gewerke. Das zweite Ausschreibungspaket folgt noch in diesem Jahr. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderates berichteten die Architekten vom Büro "ktl Architekten" aus Rottweil über den aktuellen Stand und machten einen Ausblick.

Hervorgehoben wurde, dass man "zu 100 Prozent im Zeitplan" liege und die derzeitige Kostenprognose um etwa 750 000 Euro geringer ausfalle als zu Beginn des Projektes angenommen. Nach dem derzeitigen Stand könne der erste Bauabschnitt im Sommer 2021 abgeschlossen werden, gab Bürgermeister Marcus Türk bekannt.

Für den zweiten Bauabschnitt muss dann die bisherige Halle weichen. Den Platz der abgebrochenen Halle werde die zukünftige Bühne der Mehrzweckhalle und die Turn- und Bewegungslandschaft des Sportvereins Villingendorf einnehmen. Mit der Fertigstellung des Gesamtprojekts wird Ende 2022 gerechnet. Dem Farb- und Materialkonzept wurde in der Sitzung zugestimmt, nur beim Farbton des Hallenbodens werden die Räte noch einen Blick auf verschiedene Muster werfen.

Beschlossen wurde, dass in der Decke des Bühnenbereichs nicht ein, sondern zwei Rauch- und Wärmeabzugsoberlichter eingebaut werden sollen. Eine dritte Variante wäre gewesen, anstelle der Oberlichter drei zusätzliche Fenster in die Außenwand der Bühne einzubauen. Diese Variante wäre die teuerste gewesen. Somit entschied sich das Gremium einstimmig für die Version mit den zwei Oberlichtern, die mit knapp 12 000 Euro am günstigsten zu realisieren ist.

Noch während der Sommerpause musste kurzfristig eine Entscheidung darüber getroffen werden, ob die neue Halle mit insgesamt 16 Kippfenstern ausgestattet werden soll. Diese wurde als nicht notwendig erachtet, da die Be- und Entlüftung der neuen Mehrzweckhalle durch eine moderne Lüftungsanlage samt integrierter Kühlfunktion erfolge. Das mache gekippte Fenster nicht nur unnötig, sondern könne den Lüftungseffekt sogar negativ beeinflussen, erläuterte Türk.

Ein erhöhter Überwachungsaufwand, insbesondere bei Regenwetter und eine vermutlich höhere Lärmbelastung der Umgebung bei gekippten Fenstern, waren weitere Gründe, die gegen die Ausstattung mit kippbaren Fenstern sprächen. Deshalb habe er sich bereits Anfang August im Wege einer Eilentscheidung gegen die Kippfenster entschieden. Dadurch spare die Gemeinde Kosten von mehr als 28 000 Euro. Diese Entscheidung des Bürgermeisters begrüßte der Gemeinderat einstimmig.

Diskutiert wurde im Rat auch über die Außenwände der neuen Halle. Angedacht war ein Wärmedämmverbundsystem. Angeregt wurden Außenwände aus Fassadenplatten. Die Architekten sicherten zu, diese Variante inklusive Kostenaufstellung für die nächste Gemeinderatssitzung aufarbeiten zu wollen. Im Nachgang zur Sitzung habe sich allerdings herausgestellt, dass eine Änderung der Außenwandkonstruktion umfangreiche Umplanungen nach sich ziehen würde. Insbesondere der Fensterbauer habe um zeitnahe Klarheit gebeten. Deshalb entschied sich der Bürgermeister nach Beratung im kurzfristig einberufenen Bau- und Umweltausschuss im Wege einer Eilentscheidung dafür, es bei der ursprünglich angedachten Außenfassade im Wärmeverbundsystem zu belassen. Somit konnten Mehrkosten für Gemeinde und Sportverein im Umfang zwischen 200 000 bis 250 000 Euro vermieden werden.