Leere Klassenräume haben wochenlang das Bild der Schule geprägt. Eine Umfrage zeigt: Mit dem "Homeschooling" sind die meisten Schüler und Eltern ganz gut klargekommen. Foto: Schule

Lehrer evaluieren Fernlernen mit einer Umfrage. Familien geben konkrete Hinweise für die Zukunft.

Villingendorf - Wenn nach den Pfingstferien alle Schüler in einem rollierenden System zurück in die Villingendorfer Schule kommen, werden bis zu 13 Wochen Schulschließung und Fernunterricht hinter ihnen liegen.

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Diese "Homeschooling"-Zeit haben die Lehrer der GWRS mit einer Umfrage evaluiert, an der fast die Hälfte aller Eltern teilgenommen hat. Erfreulich ist, dass das "Homeschooling" bei 84 Prozent der Familien ziemlich gut beziehungsweise sehr gut funktioniert, heißt es in der Mitteilung der Schule. Zudem geben 82 Prozent der Eltern an, der Arbeitsaufwand sei durch die Lernpläne "genau richtig" gewesen.

Die Lernpläne werden für die Grundschüler analog erstellt und in den heimischen Briefkasten zugestellt, ab Klasse fünf wöchentlich digital eingestellt. Sie unterteilen sich in Aufgaben zur Selbstkontrolle und solche, die an den Lehrer zurückgeschickt werden müssen.

Digitale Plattform hat sich etabliert

Der Schwerpunkt liegt auf den Hauptfächern Deutsch, Mathematik und Englisch sowie den Sachfächern. Weitere freiwillige Zusatzaufgaben auf der Schulhomepage ergänzen das wöchentliche Pensum. Mehr als zwei Drittel der Befragten gaben an, dass der mit dem "Homeschooling" verbundene Aufwand in Ordnung gewesen sei. Die technische Ausstattung ist bei den Familien einerseits mit PCs (73 Prozent), Tablets (53 Prozent), Smartphones (82 Prozent) und Druckern (78 Prozent) durchaus vorhanden. Andererseits müssen derzeit 23 Schüler, die während der vergangenen Wochen mit dem digitalen Unterricht nicht erreichbar waren, zu einem Präsenzlernangebot in die Schule einbestellt werden.

Anrufe werden sehr geschätzt

Die zu Beginn der Schulschließung eingeführte digitale Plattform "SchoolFox" hat sich neben den weiteren Informationskanälen der Schule erfolgreich etabliert. Über diese App werden nicht nur Lernpläne samt Materialien eingestellt. Über einen integrierten Messenger-Dienst und einen Video-Chat können auch Eltern, Lehrkräfte und Schüler kommunizieren.

Dass die Klassenlehrer einmal pro Woche bei ihren Schülern anrufen, schätzen 96 Prozent der Eltern sehr. Ebenfalls 96 Prozent zeigten sich mit der aktuellen Informationsversorgung über verschiedene Kanäle zufrieden. Das Gesamturteil über die Organisation der Schule in der Krisenzeit fällt gut aus: 91 Prozent der Eltern geben hier ein positives Feedback.

Kein einheitliches Bild bei freiwilligen Angeboten

In einem Ausblick auf die Zeit von den Pfingst- bis zu den Sommerferien gaben die Eltern eine zum Teil indifferente Rückmeldung, heißt es in der Mitteilung der Schule. So plädierten 51 Prozent für und 49 Prozent gegen freiwillige Lernpläne in den Pfingstferien – bereits in den Osterferien wurden diese angeboten.

Auch die freiwilligen Zusatzangebote auf der schulischen Homepage werden mit 56 zu 44 Prozent nicht eindeutig abgelehnt. Unterrichtsstunden per Video (62 Prozent pro) und Erklärvideos (86 Prozent pro) sind jedoch sicherlich ein neues Entwicklungsfeld im digitalen Lernen und Lehren der GWRS.

Der Elternbeiratsvorsitzende Jan C. Rolli regte an, sich nach einer Phase des Ausprobierens auf eine Variante zu verständigen. Das Schulleitungsteam um Rektor Rainer Kropp-Kurta ist dankbar für das grundsätzlich sehr positive Feedback. Konrektorin Eugenia Remisch ergänzt: "Wir haben auch sehr konkrete Hinweise für das weitere Vorgehen erhalten." Froh sei man auch über die schrittweise Rückkehr zu einer schulischen Normalität, bei der die Kinder und Jugendlichen im wöchentlichen Wechsel täglich von 8.30 bis 12.30 Uhr unterrichtet werden.