Kommunalwald: Rote Zahlen in 2019 / Fehlender Regen schwächt Bäume / Sorgen im "Hüllberg"

Villingendorf. Nicht unbedingt eitel Sonnenschein ist im Villingendorfer Gemeinderat anzutreffen, nachdem über den forstlichen Betriebsplan für das Forstwirtschaftsjahr 2019 für den Gemeindewald gesprochen wurde.

Frauke Kleemann, Gebietsleitung Schwarzwald am Forstamt Rottweil, ging auf die allgemeine Situation im Kommunalwald ein. Sie verwies auf eine Gerichtsentscheidung, wonach der Kommunalwald weiterhin vom Forstamt betreut werden könne. Das Kartellverfahren, bei dem die Kartellbehörde die gemeinsame Holzvermarktung beanstandet hatte, sei inzwischen von den Gerichten gestoppt worden. Die weitere Entwicklung im Forstbereich bleibe abzuwarten.

Im Weiteren erläuterte die Fachfrau die ungünstigen Wetterbedingungen für den Wald im ablaufenden Jahr. Das sehr trockene Wetter mit hohen Temperaturen machte dem Baumbestand stark zu schaffen. Insbesondere der fehlende Regen schwäche die Bäume stark, so dass die Borkenkäferproblematik im Sommer ein großes Arbeitspensum für den Forstbereich mit sich gebracht hatte.

Im Gemeindewald stand zudem die Zwischenrevision an. Konkret bedeutet die Bilanz nach der Hälfte des Zehnjahresplans eine weitere Reduzierung des geplanten jährlichen Hiebsatzes. Für 2019 wird er auf 500 Festmeter festgelegt.

In der Zwischenrevision wurde zudem festgestellt, dass ein Nachholbedarf in der Jungbestandspflege bestehe. Hierbei wurden insbesondere die Probleme im "Hüllberg" erkannt. In den Waldflächen, die durch die früheren Sturmereignisse stark geschädigt waren, wurden vor Jahren Eschen gepflanzt. Der komplette Eschenbestand ist durch einen Pilz befallen, die einzelnen Bäume sind abgestorben. Diese Bereiche seien neu aufzuforsten, so Kleemann.

Der Forst könnte sich für diesen Bereich die Schaffung eines Eichensekundärwalds vorstellen. Mit einer solchen Maßnahme könnte die Gemeinde ein großes Ökopunktepaket vor Ort generieren, so Bürgermeister Karl-Heinz Bucher. Die weiteren Beratungen hierzu müssten 2019 konkret erfolgen.

Anschließend sprach Revierleiter Olaf Berthold über den Vollzug im ablaufenden Jahr 2018.

Der planmäßige Hiebsatz war auf 700 Festmeter festgelegt worden. Aktuell seien etwa 500 Festmeter eingeschlagen. Er machte jedoch darauf aufmerksam, dass etwa 83 Prozent der Einschlagsmenge auf zufällige Nutzungen aus Sturm- und Käferholz zurückzuführen seien. Dieser Wert sei insbesondere der Käferproblematik anzulasten.

Im forstlichen Betriebsplan für 2019 sei aufgrund der erhöhten Kosten für die Pflege- und Kulturmaßnahmen von einem Negativergebnis von 38 650 Euro im Forstbereich auszugehen.

Der Revierleiter stellte die geplanten Maßnahmen für 2019 vor. Hiebsmaßnahmen sind im Bereich Armentäle, Bergwald, Kurzelhardt und Siechenhau vorgesehen. Außerdem sei eine Verkehrssicherungsmaßnahme entlang der L 424 geplant. Bestandspflegemaßnahmen seien auf etwa 8,7 Hektar in Fronwald, Kautenwald und Breitenhardt vorgesehen.