Migration: Familie aus Bosnien wieder einen Tag in Villingendorf

Villingendorf (pm). Sie haben schon einmal versucht, in Deutschland Fuß zu fassen, lebten fast ein Jahr in Villingendorf. Dann wurde ihr Asylantrag abgelehnt. Am Sonntag tauchte eine elfköpfige Familie aus Bosnien-Herzegowina erneut in Villingendorf auf. Das jüngste der neun Kinder ist erst ein paar Monate alt.

Eine kurzfristige Notlösung hat die Gemeinde gefunden: Die Familie konnte in einer Notunterkunft übernachten. "Auch Decken und Verpflegung wurden bereitgestellt", so Bürgermeister Karl-Heinz Bucher, der die Ausländerbehörde informierte.

"Bis zu 90 Tagen kann die Familie ohne Visum legal in Deutschland bleiben", sagt der Chef der Ausländerbehörde, Michael Gundel. Allerdings nur mit dem Zweck eines Besuchs. "Einen Asylantrag kann die Familie in Karlsruhe oder Freiburg stellen", so Gundel. Bis zur Entscheidung könne die Familie in Deutschland bleiben.

Bereits am Montag sei die Familie in Absprache mit der Ausländerbehörde zum Bahnhof gebracht worden, um nach Karlsruhe zu fahren, so Bürgermeister Bucher. Sie kommt dann vorübergehend in eine Landeserstaufnahmestelle, bis über ihren Asylantrag entschieden wird. Zurück nach Villingendorf kommen die Einwanderer somit wahrscheinlich nicht mehr.

Sie haben dort noch Bekannte vom vergangenen Jahr. Die älteren Kinder seien auch eine Zeit lang dort zur Schule gegangen, so Bucher. Er sei nun froh, dass die Familie vernünftig sei und mit den Behörden kooperiere.