Im Sträßlein Gassenwiesen soll ein Mehrfamilienhaus verwirklicht werden. Die Dimension des Vorhabens stößt Gemeinderäten auf, weshalb sie nicht auch noch eine Überschreitung der Grundflächenzahl zulassen wollen. Foto: Schmidt Foto: Schwarzwälder Bote

Bauvorhaben: Gemeinderat erneut skeptisch mit dem geplanten Mehrfamilienhaus in Gassenwiesen

Mit dem geplanten Mehrfamilienhaus in der Straße Gassenwiesen können sich die Villingendorfer Gemeinderäte, obwohl der Plan inzwischen nachjustiert wurde, immer noch nicht anfreunden.

Villingendorf. Um jetzt nur noch drei Quadratmeter soll die Grundflächenzahl überschritten werden, informierte Hauptamtsleiter Armin Mei, und dennoch richteten sich die Ratsmitglieder mehrheitlich gegen den Vorschlag, der Befreiung zuzustimmen.

Im Nachgang zur vergangenen Gemeinderatssitzung seien mit der Bauherrschaft und der Baurechtsbehörde nochmals Gespräche geführt worden, informierte Mei. Daraufhin verzichtete der Bauherr auf die Überschreitung der Baugrenze in Richtung Norden mit dem Balkon, und darüber hinaus erfolgte eine Verkleinerung der Tiefgarage.

Die Tiefgarage soll nun nicht mehr mit zehn, sondern mit den notwendigen acht Stellplätzen ausgeführt werden. Damit wurden die Anregungen aus dem Gemeinderat aufgenommen und die einzelnen Stellplätze auf 2,75 Meter verbreitert. Ein barrierefreier Stellplatz ist 3,50 Meter breit.

Durch die Abänderungen wären nur noch die Befreiung der Dachform, die Versiegelung der vorgegebenen Pflanzflächen durch die Tiefgaragenzufahrt und die bereits genannte Überschreitung der Grundflächenzahl um drei Quadratmeter notwendig. Doch Gemeinderäte konnten die "Großzügigkeit der Verwaltung" nicht nachvollziehen.

Bei einem derart riesigen Baufenster sollte nicht auch noch eine Überschreitung zulässig sein. "Ich bin zu keinem Kompromiss bereit", sagte Sylvia Weisser und bekam die Unterstützung von weiteren acht Räten, die zudem die angegebene Überschreitung von lediglich drei Quadratmetern anzweifelten. Daran konnte auch Karl-Heinz Wachter nichts ändern.

Er mahnte, dass bei einer Ablehnung wegen drei Quadratmetern womöglich die Verhältnismäßigkeit nicht gewährleistet sei. Die Bedenken der Räte zu diesem Vorhaben mit acht Wohneinheiten teilen aber auch Anwohner. Ihre Einwände zielen gegen die Dimension des Bauvorhabens.

Bleibt abzuwarten, ob die ablehnende Haltung der Gemeinderäte an der Dimension etwas ändern kann. Der neue Plan des Bauherrn wird von der Baurechtsbehörde jedenfalls erneut geprüft, auch den Angrenzer wird erneut Gehör verschafft.

Dem Vorhaben stehen auf der seit Jahren brachliegenden Wiese insgesamt 826 Quadratmeter im oberen Drittel zur Verfügung. Auf den unteren zwei Dritteln der Wiese soll eine Tagespflege mit betreutem Wohnen als Erweiterung zur Seniorenresidenz verwirklicht werden. Für dieses Vorhaben stehen 1430 Quadratmeter zur Verfügung, informierte Bürgermeister Karl-Heinz Bucher auf Nachfrage.

Während der Bauherr im Frühjahr mit dem Bau des Mehrfamilienhauses beginnen wollte, soll der erste Spatenstich für die erweiterte Pflegeeinrichtung voraussichtlich im Herbst gesetzt werden.