Im Juni kann die erste Kindergruppe den Neubau in der Kinderkrippe in Villingendorf erobern. Foto: Schmidt Foto: Schwarzwälder Bote

Kinderkrippe: Neubau vor der Vollendung / Nachwuchs kommt im Juni / Anmeldezahlen im Blick

Im Juni startet die erste Gruppe im Neubau der Kinderkrippe. Eine vierte Gruppe könnte in diesem Jahr noch folgen. Was fehlt, sind die Zuschüsse.

Villingendorf. Die Bauarbeiten am Erweiterungsgebäude der Kinderkrippe sind weit fortgeschritten, berichtete Bürgermeister Karl-Heinz Bucher in jüngster Villingendorfer Gemeinderatsitzung.

Nach den Malerarbeiten im Inneren folgen der Sanitärbereich, das Verlegen der Böden und der Einbau der Küche. Parallel werde das Gelände angeglichen, die Außenanlage gestaltet, und Fassadenarbeiten werden erledigt. Nach dem jetzigen Stand könnte die Baumaßnahme Anfang Mai abgeschlossen sein.

Derzeit liegen der Verwaltung 27 Anmeldungen für den Krippenbereich vor, mithin sollte die Erweiterung mit einer Krippengruppe ab Juni starten, empfahl Bucher den Gemeinderäten. Darüber hinaus müsse aufgrund der Anmeldezahlen zum Jahresende hin auch die vierte Gruppe eingerichtet werden. Allerdings sollte darüber noch einmal beraten und die tatsächlichen Anmeldezahlen noch einmal im Juni vom Rat betrachtet werden.

Sylvia Weisser bestand darauf, diese Vorgabe auch tatsächlich einzuhalten. Die dritte Gruppe sei im Haushaltsplan berücksichtigt worden, die vierte aber nicht, mahnte sie. Und es fehle für das Jahr 2018 für die dritte und für die vierte Gruppe an Zuschüssen. Mithin müssten die Kosten für den Betrieb, wenngleich abzüglich der Kindergartenbeiträge, allein von der Gemeinde gestemmt werden. Sie könne dies für die dritte Gruppe mittragen, zumal diese voll belegt sei. Aber nicht, ausgehend von etwa 5000 Euro Mehrkosten pro Monat, für eine vierte Gruppe mit eventuell nur drei zu betreuenden Kindern.

Bucher versprach, dass die Anmeldezahlen aktualisiert Mitte des Jahres dem Rat vorgelegt und zur Diskussion gestellt werden. "Das letzte Wort hat der Gemeinderat", betonte er. Und Hauptamtsleiter Armin Mei schloss an: "Der Gemeinderat trifft die politischen Entscheidungen." Ob die Räte sich dann einig werden, wird sich zeigen.

Karl-Heinz Wachter jedenfalls ließ verlauten, dass er Weissers Ansicht teile, jedoch auch den sozialen Auftrag sehe. "Wir haben keinen Raum gebaut, um ihn dann leer stehen zu lassen", sagte er. "Wir haben ihn, dann müssen wir ihn den Familien auch anbieten, auch wenn wir in den sauren Finanzapfel beißen müssen."

Folgt man jedoch der Erhebung der Gemeinde, die die Bevölkerungs-Entwicklung in Villingendorf zu Rate zieht, insbesondere mit Blick auf die vielen Neubürger der vergangenen Monate, dann dürfte sich die Belegung der vierten Gruppe bis zum Ende des Jahres positiv entwickeln. "Drei Kinder sind jedenfalls eher unwahrscheinlich bei der Entwicklungslage", schloss Bucher.

Einstimmig befürworteten denn auch die Ratsmitglieder, dass die dritte Gruppe im Juni eröffnet und über die vierte Gruppe noch einmal beraten werde. Darüber hinaus stimmten sie zu, dass mit dem Start, die Kinderkrippe organisatorisch vom Kindergarten Waldenwiesen getrennt und als eine Organisationsform mit eigener Leitung geführt werde. Die Position der Leitung soll aus dem vorhandenen Personalbestand heraus besetzt werden.