Oliver Avemaria steht an der viel befahrenen Durchfahrtsstraße von Villingendorf. Er will eine BI für Tempo 30 gründen. Foto: Horst

In Villingendorf formiert sich eine Bürgerinitiative. Bürgermeister greift Thema im Gemeinderat auf. Mit Video

Villingendorf - Die Gemeinde ist seit Monaten von Baustellenverkehr geplagt. Kürzlich gab es auf der Hauptstraße einen tödlichen Unfall. Anwohner fordern eine Tempo-30-Zone. Sie wollen eine Bürgerinitiative gründen. Dem Bürgermeister kommt diese möglicherweise ganz gelegen.

Erst ein Unfall mit einem schwer verletzten Motorradfahrer, dann, wenige Wochen später, eine Fußgängerin, die mitten im Ort von einem Lastwagen erfasst und so schwer verletzt wird, dass sie stirbt. Was muss noch passieren? Oliver Avemaria reicht es. Er wohnt an der Durchgangsstraße und fordert die Einführung einer Tempo-30-Zone. Deshalb will er eine Bürgerinitiative gründen.

Mit seinem Vorhaben ist er nicht alleine. Seit der Veröffentlichung seines Leserbriefs in unserer Zeitung sind viele weitere Bürger auf Oliver Avemaria zugegangen. Auch sie stört das hohe Verkehrsaufkommen im Ort. Das ist so, seitdem die Bundesstraße zwischen Zimmern und Dunningen saniert wird. Die Umleitungsstrecke führt mitten durch Villingendorf. Seit Monaten hält dieser Zustand an.

Gerade im Bereich der Schule entstehen immer wieder viele gefährliche Situationen

Im Gespräch mit unserer Zeitung sagt Avemaria, dass viele bereits in der Vergangenheit auf die Verwaltung zugegangen seien. Doch leider habe sich noch nichts getan. "Die Autos und Laster rasen weiterhin durch den Ort", erzählt Avemaria und ergänzt: "Gerade im Bereich der Schule entstehen immer wieder viele gefährliche Situationen. Eine Tempo-30-Zone ist längst überfällig."

Nun soll es ein Treffen mit Bürgern geben, die der gleichen Ansicht sind. Gemeinsam wolle man Unterschriften sammeln und ein Signal setzen. "Man soll sehen, dass es nicht nur ein paar Anwohner der Straße sind, die sich bedroht fühlen vom Verkehr, sondern eben auch Eltern, die ihre Kinder in Villingendorf alleine zur Schule schicken müssen", so Avemaria, und fügt hinzu: "Mit der Initiative wollen wir Druck auf den Bürgermeister ausüben und ihn zum Handeln zwingen", denn für Avemaria ist klar: "Die Tempo-30-Zone würde den Gefahrenpunkten die Brisanz nehmen und auch den Lärmpegel reduzieren."

Das Thema ist im Rathaus gesetzt: Bürgermeister Karl-Heinz Bucher sagt im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten, er sei sich der Problematik und Belastung der Anwohner bewusst. Es habe bereits Gespräche mit der Verkehrsbehörde gegeben. Er wolle nun prüfen lassen, ob zumindest im Bereich der Schule eine Tempo-30-Zone eingeführt werden könne. Die Gesetzeslage würde dies seit Neuestem zulassen. Dies wolle er am kommenden Montag dem Gemeinderat vorschlagen.

Die Anwohner, die sich in der BI zusammenschließen wollen, hätte er auf seiner Seite. Überhaupt gibt es eine gute Nachricht in dieser leidlichen Geschichte. Laut Bucher wird der "Umleitungsstress" am Dienstag beendet.