Der Schützenverein Villingendorf im 50. Jahr und in voller Pracht. Ab Freitag wird das Jubiläum gefeiert. Foto: Lutz Foto: Schwarzwälder Bote

Jubiläum: Villingendorfer Schützen feiern ab Freitag drei Tage / Großer Umzug am Sonntag ab 14 Uhr

Sein 50-Jähriges Bestehen feiert der Schützenverein Villingendorf vom 28. bis 30. Juni im Festzelt am Sportgelände. Dabei bietet es sich an, einen Blick auf seine erfolgreiche Geschichte zu werfen.

Villingendorf. Der Festauftakt erfolgt am Freitag um 18 Uhr im Festzelt. Samstag spielt die Partyband Intakt ab 21 Uhr. Zeltöffnung ist um 19 Uhr, der Eintritt beträgt 7 Euro.

Am Sonntag wird ab 9 Uhr ein katholischer Gottesdienst im Festzelt gefeiert. Im Anschluss werden die Besucher bei Frühschoppen und Mittagessen von den Eschachtäler Musikanten unterhalten.

Der große Schützen-Umzug fängt um 14 Uhr an und führt vom Rathaus bis zum Festzelt. Zahlreiche Gastvereine und Fahnenabordnungen kommen. Auch werden Musikkapellen und Böllerschützen mehrerer Vereine den Umzug akustisch begleiten.

Einst im Juli 1969

Am 4. Juli 1969 wurde der Schützenverein in den Räumen des Villingendorfer Gasthauses Kreuz durch die Versammlung von interessierten Bürgern gegründet. Zum Vorsitzenden wurde Guido di Bernardo gewählt, sein Stellvertreter Kurt Bantle. An diesem Abend traten insgesamt 27 Mitglieder dem Verein bei.

Anfangs wurde dem jungen Verein durch die Gemeinde ein ehemaliger Schulraum im Rathaus zur Verfügung gestellt. Allerdings kam schon früh der Wunsch nach einem eigenen Schützenhaus auf.

Im Januar 1973 ergab sich ein Wechsel an der Führungsspitze, Urban Schanz übernahm das Amt des Oberschützenmeisters.

Nach einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im Mai 1974 fiel die Entscheidung zugunsten eines Neubaus im Gewann Langhecke-Fronholz. Die Finanzierung wurde durch Tanzveranstaltungen, Hausabbrüche, Altmaterialsammlungen durch die Vereinsmitglieder realisiert. Nicht zu vergessen waren ein Bausteinverkauf, Geldspenden sowie zinslose Darlehen von Mitgliedern. Am 24. Oktober erfolgte der erste Spatenstich. Innerhalb von eineinhalb Jahren wurde durch sehr viel Eigeninitiative der Mitglieder der Schützenhausrohbau erstellt.

Nach der Fertigstellung der Schießanlage wurde vom 25. bis 28. August 1978 die Einweihung gefeiert. Im Zuge der Einweihung wurde gleichzeitig das Kreisschützenfest veranstaltet. Zu diesem Zeitpunkt zählte der Verein bereits 70 Mitglieder.

Ein weiterer Bauabschnitt wurde bald darauf geplant und im Mai 1981 eingeweiht. Ein Höhepunkt der Vereinsgeschichte war die Beschaffung einer Vereinsfahne, die am 15. Mai 1983 durch Pfarrer Burger geweiht wurde. Sie zeigt die Villingendorfer Kirche auf rotem sowie das Vereinswappen mit den Worten "Es lebt der Schütze froh und frei" auf grünem Grund.

Eine weitere große Baumaßnahme wurde 1988 auf den Weg gebracht. Die Erweiterung des Schützenhauses auf 16 Luftgewehrstände sollte durch den Bau einer Standhalle über den alten Ständen realisiert werden. Mit der Genehmigung der Mitglieder in einer außerordentlichen Versammlung im März 1989 wurde der Plan umgesetzt. In mehr als 2000 Arbeitsstunden entstand eine moderne Schießanlage, die im August 1991 mit einem internen Turnier eingeweiht wurde.

In diese Zeit fielen die Beschaffung der Schützenkönigskette (1988) und die Gründung einer Böllergruppe mit vier Böllern und Transportkarren (1990).

1993 verabschiedete sich Urban Schanz vom Amt des Oberschützenmeisters. Sein Nachfolger wurde Thomas Haller. Urban Schanz und Otto Dicht wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Im darauf folgenden Jahr feierte der Verein sein 25-jähriges Bestehen: mit Disco, Ehrungen, Gottesdienst, Festumzug, Kinderfest und Handwerkervesper.

Bogensport kommt dazu

Lothar Hecher übernahm 1997 das Amt des Oberschützenmeisters. Der Bogensport hielt durch das anhaltende Interesse einiger Mitglieder im Schützenverein Einzug. Die Bogenschießanlage wurde im Juni 2000 eingeweiht.

Ein weiterer Führungswechsel stand 2007 an. Oberschützenmeister Lothar Hecher übergab sein Amt an Michael Eger.

Die Wintermonate waren für die im Freien trainierenden Bogenschützen eine Herausforderung. 2008 wurde eine Überdachung des Standes beschlossen und 2009 fertig gestellt.

In diesem Jahr übernahm Peter Schwenke das Amt des Oberschützenmeisters. Zu diesem Zeitpunkt waren im Verein 150 Mitglieder gelistet. Das 40. Jubiläum des Vereins war ein Grund zum Feiern. Im Juli 2009 gab es auf dem Parkplatz des Vereins ein rauschendes Fest über drei Tage.

Eine Modernisierung des 25-Meter Pistolenstandes forderte im darauf folgenden Jahr die Arbeitskraft der Schützen. Ein neuer Stahl-Kugelfang schmückt seitdem den Stand; eine bessere Schallisolierung durch neue Standtrennwände und Wandverkleidungen runden das Gesamtbild ab.

2015 stellt sich der amtierende Oberschützenmeister nicht mehr zur Wahl. Ein neuer Oberschützenmeister wurde nicht gefunden; so übernahm Schützenmeister Gerhard Singer kommissarisch dieses Amt.

In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im September wurde eine neue Vereinssatzung auf den Weg gebracht, die den Vereinsvorsitz nicht mehr auf die Schultern eines einzelnen Oberschützenmeisters legt, sondern auf ein Dreiergespann, bestehend aus Vorstand Öffentlichkeitsarbeit, Vorstand Verwaltung und Vorstand Finanzen. So wird der Verein bis zum heutigen Tage von Lothar Hecher, Gerhard Singer und Armin Grimm geleitet.

Eine Regelüberprüfung nach neuer Standrichtlinie ergab 2016 Nachbesserungsbedarf auf den Schießanlagen.

131 Mitglieder

Sportlich ist der Verein mit seinen aktuell 131 Mitgliedern in vielen Disziplinen zuhause. So wird unter dem Dach des Schützenhauses mit Luftdruckwaffen, groß- und kleinkalibrigen Gewehren und Pistolen sowie mit Bögen in verschiedenen Ausführungen trainiert und geschossen.

Natürlich ist über die Jahre das Interesse an einzelnen Disziplinen zurückgegangen, dafür wurden neue Disziplinen hinzugefügt. Nicht zu vergessen sind die sportlichen Leistungen der Schützen. So stellte der Schützenverein Villingendorf viele Teilnehmer für die Bezirks-, Landes- und deutschen Meisterschaften.

Jährliche Laienturniere wie das Jedermannschießen oder das Ostereierschießen locken Laienschützen auf die Stände, um sich mit dem Luftgewehr oder dem Kleinkalibergewehr zu messen.