Pandemie: Bürgermeister Türk erläutert Maßnahmen

Villingendorf. Zur Eindämmung der Verbreitung des Coronavirus werden auch für die Gemeinde Villingendorf einschneidende Maßnahmen getroffen, wie es in einer Pressemitteilung der Verwaltung heißt. Entsprechend den Vorgaben des Kultusministeriums werden in Villingendorf ab Dienstag, 17. März, die Schulen und Kindertageseinrichtungen geschlossen. Die Schließung gelte zunächst bis zum Ende der Osterferien, 19. April.

Wie vom Kultusministerium am Freitag angekündigt, werden Notfallgruppen zur Betreuung von Kindern von Beschäftigten in sogenannten "kritischen Infrastrukturen" eingerichtet. Dazu gehörten etwa Polizei, Feuerwehr, medizinisches und pflegerisches Personal, Hersteller von für die Versorgung notwendigen Medizinprodukten, Lebensmittelproduktion und Lebensmittelhandel, Müllabfuhr sowie Energie- und Wasserversorgung.

Dies gelte für Kinder der Kinderkrippe, Kindergärten und der Schule, wenn beide Elternteile in den genannten Infrastrukturen beschäftigt seien oder das betroffene Elternteil alleinerziehend sei. Laut Landesregierung werde die Betreuung bis Klassenstufe 6 eingerichtet. Aktuell laufe eine Abfrage des Bedarfs durch die Gemeinde. Das Sekretariat und die Schulleitung der Schule blieben besetzt.

Als Vorsichtsmaßnahme und um das Risiko einer weiteren Ausbreitung des Virus zu verringern, würden Veranstaltungen der Gemeinde abgesagt. Diese Regelung gelte vorerst bis zum 30. April.

Die Sitzungen des Gemeinderats fänden zunächst weiterhin statt. Standesamtliche Trauungen im Rathaus fänden weiterhin statt. Die Personenzahl für Trauungen werde auf maximal 20 Personen begrenzt.

Bürgermeister Marcus Türk verzichtet vorerst auf den Besuch von Alters- und Ehejubilaren. Dies diene dem Schutz der Senioren. Auch Firmenbesuche seien zunächst nicht vorgesehen.

Die Feuerwehr reagiere entsprechend dem Anraten des Regierungspräsidiums Freiburg für alle Einheiten des Bevölkerungsschutzes insoweit, als dass der Lehrgangsbetrieb eingestellt werde.

Auch Training und Proben sollten eingestellt werden

Grundsätzlich gelte nach der Vorgabe der Landesregierung: Alle Versammlungen mit mehr als 100 Teilnehmern seien verboten. Für Versammlungen unter 100 Teilnehmern gelte folgende Regelung: Die Gemeinde empfehle Sportvereinen, bis einschließlich 30. April den Spiel- und Wettkampfbetrieb, sofern dies von Seiten der Verbände nicht bereits geschehen sei, auszusetzen. Darüber hinaus werde empfohlen, auch den Trainings-/Übungs-/Probenbetrieb im genannten Zeitraum ruhen zu lassen und die sozialen Kontakte (Sitzungen, Versammlungen und Ähnliches) auf das Notwendigste zu reduzieren.

Vereine, die von Verbandsseite nach wie vor verpflichtet seien, Wettkämpfe/Spieltage durchzuführen, seien angehalten, diese ohne Zuschauer stattfinden zu lassen.

An die Kulturvereine gehe ebenfalls die Empfehlung, den Veranstaltungs-, Übungs- und Probebetrieb bis 30. April einzustellen. Der Kaffeenachmittag für Senioren im Senioren- und Bürgertreff werde bis zum 30. April 2020 ausgesetzt. Die Kirchengemeinden träfen auf der Grundlage der Hinweise der eigenen Organisationen entsprechende Handlungsvorgaben.

Trauerfeiern und Beerdigungen fänden bis auf Weiteres nicht mehr in geschlossenen Räumen, sondern nur noch auf dem Friedhof statt.

Bürgermeister Türk: "Bitte berücksichtigen Sie, dass wir uns in einem sehr dynamischen Prozess befinden, den es täglich neu zu bewerten gilt. Wir stehen hierzu im Kontakt mit allen Behörden (unter anderem Landratsamt, Gesundheitsamt), um bei Bedarf schnell und angemessen reagieren zu können."

Die Maßnahmen dienten dem Ziel, soziale Kontakte auf ein Minimum zu reduzieren und somit einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus entgegenzuwirken. Die Gemeindeverwaltung beobachte die Lage, die sich weiterhin dynamisch entwickele und werde, wenn notwendig, weitere Maßnahmen einleiten, so der Bürgermeister.