Nach der Saison 2004 schließt das Schwenninger Freibad. Das Becken wird verfüllt. Wo früher geplanscht wurde, finden sich heute Beachvolleyballfelder. Fotos: DLRG Foto: Schwarzwälder Bote

Serie: Erinnerungen ans Freibad: Felix Kremelic übernimmt mit DLRG-Kollegen Wachdienste

Draußen liegt Schnee, da kommen ein paar Erinnerungen an warme Sommertage im Schwenninger Freibad genau richtig. DLRG-Vorsitzender Felix Kremelic hat 2003/04 viele davon erlebt.

VS-Schwenningen. Schönes Wetter, viele Erfahrungen und vor allem die Stammgäste: Daran denkt Felix Kremelic zuerst, wenn er sich ans Schwenninger Freibad erinnert. In den letzten beiden Sommern, in denen das Bad geöffnet hatte – das war 2003 und 2004 – war er bald jedes Wochenende dort und hatte ein wachsames Auge auf die Schwimmenden.

Als junger Kerl übernahm Kremelic mit anderen Mitgliedern der DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft) an den Wochenenden Rettungsdienste und unterstützte den Schwimmmeister. So war es in Schwenningen lange Zeit Usus.

Direkt am Becken saßen immer die Stammgäste an Tischen, erzählt der heute 30-Jährige. Oftmals waren es Rentner, die sich trafen, um sich abzukühlen, sich zu unterhalten, Karten zu spielen – "damit sie unter Leuten sind".

Mehr zu tun hatten die "Wachgänger" am Beckenrand freilich mit Gleichaltrigen. War der Bademeister kurz nicht da, nutzten manche Kinder und Jugendlichen das aus, um Blödsinn zu machen. Die DLRG-Helfer mussten dann auch schon mal mahnenden Worte sprechen. Etwas Schlimmes passiert sei aber glücklicherweise nie, während Kremelic Dienst tat.

Dafür bescherte ihm sein Engagement immer wieder ungewohnte Ruhe: "Es war auch mal schön, im Freibad zu sein, wenn keine Gäste da waren", erzählt er. Das sei etwa früh am Samstagmorgen oder nach Ende der Öffnungszeiten der Fall gewesen. Dann säuberten er und seine Freunde den Bereich rund ums Becken, hatten aber auch Gelegenheit, noch einmal abzutauchen. Als Rettungsschwimmer hätten sie "schon die Intention, ein bisschen Meter zu machen". Tagsüber, im brechend vollen Becken, war richtiges Schwimmen kaum möglich.

"Es war eine schöne Zeit", resümiert der gebürtige Schwenninger, der seit 2016 an der Spitze der Ortsgruppe Villingen-Schwenningen steht. DLRG-Mitglied wurde Felix Kremelic bereits mit gerade einmal sieben Jahren. Bei einem Urgestein des Vereins, Beate Riesterer, die bis heute zudem als Schwimmmeisterin im Neckarbad arbeitet, hat er als Junge das Schwimmen gelernt. Das war im Friedensschulbad und zugleich der Grund, ebenfalls in den Verein einzutreten.

Die Schließung des Freibads im Jahr 2004 sei für ihn als Jugendlichen eine Katastrophe gewesen, sagt Felix Kremelic. Irgendwohin fahren zu müssen, um in ein Freibad zu kommen, unvorstellbar. Obwohl die DLRG auch im Neckarbad noch einige Jahre lang an Sonntagen Dienste übernahm, war es nicht mehr dasselbe. "Es ist schon etwas ganz anderes, wenn man bei strahlendem Sonnenschein ins Hallenbad muss."

Am Kirnbergsee bei Bräunlingen leisten im Sommer alle Ortsgruppen aus dem Bezirk Schwarzwald-Baar Wachdienst. Aber ein paar Wochenenden sind natürlich nicht damit zu vergleichen, jeden Samstag und Sonntag am Beckenrand zu stehen. "Der regelmäßige Praxisbezug fehlt", bedauert der Vorsitzende. Das mache es schwer, jugendliche Rettungsschwimmer im Verein zu halten. Ohne Freibad ist einfach manches anders.

Haben Sie im Schwenninger Freibad das Schwimmen gelernt? Jeden Sommer mit ihren besten Freunden dort verbracht oder sich erstmals auf ein Drei-Meter-Brett gewagt? Wir freuen uns, wenn Sie Ihre Erinnerungen ans Freibad mit uns teilen!

Wenn Sie uns Ihre Geschichte erzählen möchten, gerne bebildert mit Fotos, dann melden Sie sich bei uns: unter Telefonnummer 07720/ 85 18 23 oder per E-Mail an redaktionschwenningen@ schwarzwaelder-bote.de. Oder Sie besuchen uns in unserer Redaktion, Marktstraße 15, in Schwenningen. Wir sind gespannt !