Anlieger des Schwenninger Neckarparks haben unter Zerstörungswut und nächtlichen Ruhestörungen zuu leiden. Mit zusätzlichen Ordnungshütern kann auch dort besser kontrolliert werden. Foto: Bienger

Stadt stockt kommunalen Ordnungsdienst auf. Betrieb in zwei Schichten in Villingen und Schwenningen gewährleistet.

Villingen-Schwenningen - Um dem Bürgeramt zu ermöglichen, die Sicherheit auf öffentlichen Plätzen kontrollieren und seine Aufgaben wahrnehmen zu können, hat der Gemeinderat der Einstellung von zwei weiteren Mitarbeitern für den kommunalen Ordnungsdienst zugestimmt.

Die personelle Aufstockung war bereits im Stellenplan 2015 mit gut 100.000 Euro vorgesehen, doch im Rahmen der Haushaltsplanberatungen hatte sie der Gemeinderat mit einem Sperrvermerk versehen, bis Informationen zu Einsätzen und Belastung des Ordnungsdiensts vorliegen.

Amtsleiter Ralf Glück präsentierte nun ein detailliertes Papier, aus dem hervorgeht, dass die sechs Ordnungshüter im Dienst der Stadt an ihre Grenzen gekommen sind und nicht mehr in beiden großen Stadtbezirken gleichzeitig Präsenz zeigen können, ganz zu schweigen von den Teilorten. Mit den beiden Neueinstellungen sei das Bürgeramt dann in der Lage, den Betrieb in zwei Schichten sicherzustellen und Urlaubs- wie Krankheitstage aufzufangen.

Statt mit mehr Ordnungspersonal allein die Symptome zu bekämpfen, gelte es vielmehr, mit Präventions- und Sozialarbeit die gesellschaftlichen Probleme in den Griff zu bekommen, sprach sich Jürgen Dreher, CDU, gegen die Aufhebung des Sperrvermerks aus. Zumal die Kriminalitätsstatistik der Polizei für die Doppelstadt keine Steigerung der Straftaten aufliste. Da sei zwischen subjektivem und objektivem Sicherheitsgefühl zu unterscheiden.

Gerade, um den Bürgern diese persönliche Sicherheit zu vermitteln, machte sich der SPD-Fraktionsvorsitzende Edgar Schurr für die beiden neuen Stellen stark. Es gebe nun mal Randgruppen, von denen sich mancher bedroht fühle. Der Bürger erwarte von der Stadt, dass sie das Einhalten von Regeln kontrolliert, führte auch sein Fraktionskollege Bernd Schenkel ins Feld. Da spiele auch der demografische Wandel eine Rolle, denn bei älteren Menschen steige das Sicherheitsbedürfnis. Die Mehrheit der Freien Wähler befürworte diese Ausgaben, stellte Bertold Ummenhofer fest, besonders angesichts all der Straftaten und Ruhestörungen, von denen mit Regelmäßigkeit nach den Wochenenden zu lesen sei.

Ganz zur Diskussion passend, hatten einige Anlieger des Schwenninger Neckarparks kurz zuvor in der Bürgerfragestunde verdeutlicht, wie sehr sie unter Zerstörungswut und nächtlichen Ruhestörungen leiden. Aus der Welt schaffen lasse sich das Problem nicht, stellte Oberbürgermeister Rupert Kubon mit Blick auf gesellschaftliche Brennpunkte fest. Aber mit zusätzlichen Ordnungshütern sei es zumindest möglich, Kontrollen zu gewährleisten.

Bei sechs Gegenstimmen und zwei Enthaltungen machte der Gemeinderat den Weg für die Neueinstellungen frei.