Die Kindertagesstätte am Klinikum soll erweitert werden. Foto: Eich

Investor realisiert Erweiterung. Wegen Nachfrage strebt Stadt drei neue Gruppen an.

Villingen-Schwenningen - Platz für vermutlich drei neue Gruppen will ein Investor in einem Erweiterungsbau der Kindertagesstätte Schwarzwald-Baar-Klinikum schaffen. Denn der Betriebskindergarten platzt aus allen Nähten.

Das Thema kommt in der Sitzung des Verwaltungs- und Kulturausschusses an diesem Mittwoch, 17 Uhr, im Rathaus Schwenningen auf den Tisch. Der Jugendhilfeaussschuss hat den Plänen bereits zugestimmt. So könnte die Einrichtung zwischen 115 und 120 Plätze anbieten.

Die Realisierung ermöglicht Investor Helmut Reichel, Professor des Nephrologischen Zentrums Villingen-Schwenningen. Ausführendes Bauunternehmen ist die Rebholz Immobiliengruppe. Die Klinikleitung hat sich bereit erklärt, die Liegenschaft zur Verfügung zu stellen. Träger der Tagesstätte ist die Stadt Villingen-Schwenningen. Vorgesehen ist ein Neubau mit eigener Haustechnik, der über ein Tunnel mit dem bestehenden Gebäude verbunden ist.

Das Konzept sei in enger Abstimmung mit Matthias Geiser, Geschäftsführer des Klinikums, dem Investor und dem Bauunternehmen entstanden, erläuterte Ute Tochtermann-Rottmann, Leiterin der Abteilung Kindertageseinrichtungen im Amt für Jugend, Bildung, Integration und Sport (Jubis). Der Anbau für drei Gruppen sei bereits mit dem Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS) abgestimmt, eine mündliche Zusage liege jedoch auch für den achtgruppigen Ausbau vor. Der massive Bedarf bei den Mitarbeitern des Klinikums sei jedenfalls vorhanden, sowohl für unter als auch über Dreijährige.

Derzeit besuchen 70 Kinder die im September 2013 eingeweihte Tagesstätte. Wegen der großen Nachfrage hatte die Einrichtung bereits eineinhalb Jahre nach der Eröffnung den Bewegungsraum als Notlösung für eine fünfte Gruppe genutzt. Mit der Erweiterung muss diese in den Neubau umziehen, eine weitere Genehmigung im Bewegungsraum schließt die KVJS aus, um ihn wieder im ursprünglichen Sinn nutzen zu können. Bei einem Anbau für drei Gruppen gebe es daher nur 30 neue Kindergartenplätze, so dass die Verwaltung die große Lösung anstrebt. Zumal der Investor, der die Kosten für den Bau trägt, einen Eigenbedarf von acht Betreuungsplätzen angemeldet hat, die er bei der Stadt einkauft. Diese ihrerseits mietet die Räume an und finanziert die Inneneinrichtung für geschätzt 40 000 Euro je Gruppenraum. Die Neugestaltung der Außenfläche übernimmt die Immobiliengruppe im Zuge der Bauarbeiten.

Diese Planungen hat der Jugendhilfeausschuss mit zehn Ja- und acht Neinstimmen bei vier Enthaltungen weiter auf den Weg gebracht. Falls der Verwaltungs- und Kulturaus schuss und nächste Woche der Gemeinderat ebenfalls grünes Licht geben, ist der erste Spatenstich vermutlich im Oktober. Dann könnten die Kinder den Erweiterungsbau im September 2020 mit Leben füllen.