Neuer Job: Christoph Hess ist nun Geschäftsführer für Novaday in Deutschland Archivfoto: Reutter Foto: Schwarzwälder-Bote

Christoph Hess stellt sich neuer Aufgabe in der Licht-Branche

Von Cornelia Spitz

Villingen-Schwenningen. Der stinknormale Alltag – für Christoph Hess war er ein Jahr lang weit weg. Ausnahmezustand im Jahr nach dem Bilanzskandal rund um "sein" Familienunternehmen. Morgens das Haus verlassen, abends die Bürotüre schließen und wieder nach Hause gehen, was in dieser Zeit fast undenkbar war, hat der 42-Jährige wieder. "Ja, ich habe jetzt nach ziemlich genau einem Jahr wieder einen ganz normalen Arbeitstag", sagt Christoph Hess. Er strahlt.

Der Villinger ist nun Geschäftsführer für Novaday in Deutschland, ein mit drei Jahren noch recht junges Unternehmen in der Lichtbranche, das für in Frankreich und Asien hergestellte Innenleuchten steht. Christoph Hess übernimmt für Novaday das, was auch bei Hess in sein Ressort fiel: den Vertrieb. Diesen will er in Österreich und Deutschland aufbauen, und er freut sich über die unerwartete Gelegenheit, in seiner früheren Branche tätig sein zu dürfen. Zu den Innenleuchten von Waldmann in Schwenningen, wohin er stets "guten Kontakt" pflegte, trete er nicht in den Wettstreit, betont Hess. Und auch zur Firma Hess liege ihm eine Konkurrenz völlig fern. Außenleuchten und Innenlicht sind zwei paar Schuhe, "trotzdem ist es natürlich Licht", und kann Christoph Hess auf viele Kontakte, Geschäftsbeziehungen und Wissen aus seiner zwölfjährigen Vergangenheit in dieser Branche zurückgreifen.

Zwei Jahre hatte er überdies den Vorsitz im ZVEI inne, dem Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie. "Ich habe viele persönliche Kontakte, die Gott sei Dank gehalten haben, und Freunde in der Branche", erzählt Hess. Als ein Bekannter erfuhr, dass Novaday "jemanden für Deutschland und Österreich sucht", war der Weg zu ihm ein kurzer. Erste Gespräche gab es nach dem Sommer, schon zum 13. Januar sei die Firma für Deutschland im Handelsregister Freiburg eingetragen worden, erzählt Hess. Er selbst sei "zu 100 Prozent angestellt" als Geschäftsführer.

Noch ist der Geschäftsführer alleine. Doch mittelfristig will man wachsen – "und dazu gehört dann auch Personal", sagt Christoph Hess. Sein Geschäftsführer-Büro für die Deutschland-Niederlassung von Novaday ist nun im Villinger Eckweg 1, dem Ettwein-Komplex, zu finden. Dort gilt es für ihn nun zunächst einen Businessplan und das Vertriebsnetz aufzubauen sowie die bislang nur in französischer Sprache verfügbaren Unterlagen, Kataloge und Prospekte für den deutschen Markt.

Mit rund 20 Produkten sei die Novaday-Palette noch "sehr überschaubar", aber die Themen LED und Energieeffizienz, die sich Novaday auf die Fahnen geschrieben hat, seien extrem spannend – zumal mit Jérôme Fourot eine ehemalige Philips-Größe Mitgründer des Unternehmens sei, die in der LED-Technologie Meilensteine gesetzt habe und somit jetzt auch für Christoph Hess ein Licht am Ende des Tunnels leuchten lässt.

Novaday ist ein junges, an der Pariser Börse notiertes Unternehmen, das Leuchten konzipiert und vertreibt. Der Hauptsitz von Novaday ist bei Lyon, im Internet wird für diesen Standort ein Kapital von 1,225 Millionen Euro genannt. An der Pariser Börse wurde die Aktie des Unternehmens gestern mit 48 Cent gehandelt, die Marktkapitalisierung – im Grunde der Wert des Unternehmens an der Börse – liegt bei 15,34 Millionen Schweizer Franken, also etwas mehr als zwölf Millionen Euro.

Weitere Standorte liegen in der Schweiz, in Afrika sowie – mit Christoph Hess – nun in Deutschland, Eckweg 1 in Villingen. Als Ziel nennt Novaday die weitere Expansion in Europa. Per Homepage unter Novaday.com können an einer Mitarbeit oder Geschäftspartnerschaft Interessierte unter dem Menüpunkt "Rekrutierung" ein Kontaktformular ausfüllen, die aktuelle Mitarbeiterzahl wird im Internetauftritt nicht genannt.