Schicksalsjahre, auch in VS. Foto: © pusteflower9024 – stock.adobe.com Foto: Schwarzwälder Bote

Heimatgeschichte: Vier Historiker lüften Geheimnisse und beantworten Fragen aus der Vergangenheit

Neueste Erkenntnisse aus der Forschung zur NS-Geschichte in Villingen und Schwenningen werden am Montag, 25. November, vorgestellt.

Villingen-Schwenningen. Neueste Erkenntnisse aus der Forschung zur NS-Geschichte in Villingen und Schwenningen werden am Montag, 25. November, vorgestellt. Unter dem Titel "Neue Forschungen zu Villingen und Schwenningen in der NS-Zeit" lädt das Stadtarchiv alle interessierten Bürger um 18.30 Uhr ins Martin-Luther-Haus (Mönchweilerstraße 6, Villingen) ein. Der Eintritt ist frei.

Vier Referenten geben einen Einblick in ihre Forschung zum Nationalsozialismus. In seinem einleitenden Beitrag stellt Robert Neisen den aktuellen Stand der Forschung dar. Er fragt: Wo steht die Forschung zum Nationalsozialismus in Villingen-Schwenningen? Und was ist noch zu tun?

Im Anschluss geben die weiteren Referenten einen Einblick in ihre aktuellen Forschungsthemen. Heinrich Maulhardt befasst sich mit dem Lazarett für Kriegsgefangene im Villinger Waldhotel. Das Tagebuch eines französischen Kriegsgefangenen gibt Auskunft über den Betrieb und das Leben der Gefangenen im Waldhotel. Wolfgang Heitner beschäftigt sich mit dem Thema "Die öffentliche Versteigerung jüdischen Hausrats 1940/41 in Villingen".

Er wird darüber informieren, wie in den 30-er Jahren das Vermögen jüdischer Bevölkerung durch den NS-Staat systematisch geplündert und versteigert wurde.

Über das Thema "Schwenninger und Villinger Opfer der nationalsozialistischen Euthanasie-Morde" berichtet Friedrich Engelke. Dabei erinnert er an kranke und hilfsbedürftige Schwenninger und Villinger Bürger, die in den Jahren 1939-1947 als "lebensunwertes" Leben in Heil- und Pflegeanstalten zur Tötung selektiert und ermordet wurden. Anstoß für die Veranstaltung war der im Juli 2019 erschienene Tagungsband "Kommunen im Nationalsozialismus – Verwaltung, Partei und Eliten in Südwestdeutschland". Herausgeber sind Robert Neisen, Heinrich Maulhardt und Konrad Krimm (Arbeitsgemeinschaft für geschichtliche Landekunde am Oberrhein). Es enthält 392 Seiten und informiert über die NS-Geschichte in südwestdeutschen Kommunen. Dabei gehen die Autoren der Frage nach, die sich bis heute immer wieder gestellt wird "Wie konnte es dazu kommen?".