Gut besucht ist die Versöhnungskirche, deren 50-jähriges Bestehen gefeiert wird, beim Jubiläumskonzert. Viele Akteure sind im Einsatz, um ein ansprechendes Programm zu gestalten. Zu sehen ist der musikalische Leiter Peter Hastedt mit einem Teil des Flötenkreises. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Konzert in der Marbacher Kirche

VS-Marbach. Ein Jubiläumskonzert hat die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der Marbacher Versöhnungskirche abgerundet. Mit "Ein feste Burg" wurde die sakrale Grundlage eines breit gefächerten Programms symbolisiert. Als musikalischer Tausendsassa entpuppte sich wieder einmal Kantor Peter Hastedt. Er dirigierte, sang, war mit Posaune und Bassblockflöte zu hören, spielte an der Orgel und bediente das Keyboard, um Klänge von Flügel, Piano oder Cembalo zu präsentieren.

Mit im Boot war der gut disponierte Flötenkreis der Villinger Markuskirche und mit Karin Hass (Oboe), Brigitte Strebel und Gabriele Zucker (Blockflöten) hatte er zuverlässige Solisten an der Seite. Ein kompaktes Klanggefüge war vom Flötenkreis neben anderen bei den Intraden des Erfinders von Kirchenliedmelodien Michael Altenburg (1584-1650) zu erleben und gesangliche Vorlagen wurden in wohlklingende Flötenmusik mit Mendelssohns "Denn er hat seinen Engeln befohlen" und dem "Locus iste" von Anton Bruckner umgesetzt.

Virtuos waren die Solistinnen zu hören; zunächst Gabriele Zucker mit ihrer tief gestimmten Blockflöte bei der F-Dur-Sonate von Sammartini. Mit Sopranblockflöte und der "Piazza Vittorio" von Celso Malchado bot sie beschwingt-flotte lateinamerikanische Impressionen. Die Oboistin Karin Hass stand für klangvolle Kontraste zwischen der einfühlsamen ersten Romanze von Schumann und den erfrischenden Klezmer-Melodien "Adam" und "Old Oriental Klezmer" von Peter Przystaniak.

Auch Hastedt war solistisch im Einsatz bei der englischen Suite in g-Moll BWV 808 von Bach an der Mühleisen-Orgel und bei der berühmten As-Dur-Polonaise von Chopin am Klavier. Bei "Bewahre uns Gott" in der Form des Schwenninger Bezirkskantors Christof Wünsch durfte das Publikum seine gesanglichen Qualitäten einsetzen und musikalische Kulinarik mit Überraschungseiern bot Brigitte Strebel. Sie kredenzte eine köstliche "Prawn Paella" in Habanera-Kruste und den Rausschmeißer "Fish and Chips" von Alan Bullard. Geistliche und leibliche Kost servierte daneben Bettina von Kienle mit ihrem Team unter Hinweis auf den symbolischen "Himmel" im Gotteshaus mit seinen gemeindeeigenen "Stars".

Die Pfarrerin drückte ihre Freude über das gelungene Konzert aus und unterstrich den Stellenwert des Dirigenten Peter Hastedt, der wieder ein ansprechendes Programm zusammenstellte, das mit viel Beifall honoriert wurde.