Hier wurde im Bunker fünf Jahre lang bis 2000 das Grundwasser gereinigt, da die Erde verseucht war. Foto: Schimkat Foto: Schwarzwälder Bote

Uhrenindustriemuseum: Führungen am 13. Mai geplant

VS-Schwenningen (hs). Der Luftschutzbunker, der unter der ehemaligen Fabrik Bürk, dem heutigen Uhrenindustriemuseum, gebaut wurde, war bisher für Besucher nicht begehbar. Doch am 13. Mai wird es anlässlich des Internationalen Museumstags erstmals Führungen für Besucher, die sich für dieses Denkmal interessieren, geben.

Am Mittwoch führten Michael Hütt und Ralf Ketterer den Schwarzwälder Boten exklusiv für eine erste Besichtigung in den Bunker. Dieser wurde vor dem zweiten Weltkrieg von einem Architekten gebaut und ist gut durchdacht, so furchtbar auch die Gründe waren, dass er gebaut werden musste. Der Luftschutzbunker war für die Mitarbeiter von Bürk gedacht, es gab eine Treppe vom Außengelände hinab, dazu einen Tunnel, in dem die Arbeiter sofort von ihren Arbeitsplätzen in den Bunker gelangen konnten.

Die verschiedenen Räume haben alle Gewölbedecken, die aus Backsteinen gebaut wurden, darüber befindet sich Beton. Von einem langen Gang gehen die verschieden Räume rechts und links ab, es gibt Frischluftzufuhr und Abfuhr für die schlechte Luft. In einem Raum konnten Verletzte liegen, es gab sogar eine Dusche. Man sieht in drei Räumen große Reinigungsanlagen, die von 1995 bis 2000 in Betrieb waren, da die Erde und somit auch das Grundwasser verseucht waren. Grund hierfür war das Trichlorethylen, mit dem früher die Maschinen in der Fabrik gereinigt wurden.

Am 13. Mai wird die Biogeo-Wissenschaftlerin Josefine Maciej vom Amt für Altlasten die Grundwasser-Reinigungsanlage erläutern. "Wir hoffen, dass die Reinigungsanlage nicht abgebaut wird, da sie ebenfalls zu dem Denkmal gehört", erklärt Hütt und meint: "Wer war schon einmal in einem Luftschutzbunker, das ist ein hochinteressantes Denkmal." Die Führungen finden ab 14 Uhr statt.