Donald Trump will Strafzölle auf die Einfuhr von Stahl und Aluminium erheben. Foto: Berg Foto: Schwarzwälder Bote

Südwestmetall: Ralph Wurster: Erhöhte Preise senken Wettbewerbsfähigkeit

US-Präsident Donald Trump will nun offenbar doch ernst machen und Strafzölle auf Stahl und Aluminium-Einfuhren verhängen. Südwestmetall-Bezirksgruppen-Geschäftsführer Ralph Wurster sieht dies mit Sorge.

Schwarzwald-Baar-Kreis. "Die von US-Präsident Trump angekündigten Strafzölle auf Stahl und Aluminium sehen wir als für alle Seiten schädlich an", erklärte Ralph Wurster auf Anfrage des Schwarzwälder Boten: "Denn sie führen einerseits zu höheren Preisen auf dem amerikanischen Markt und senken damit die internationale Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Industrie. Zum anderen könnte die drohende Spirale aus wechselseitigen Strafzöllen am Ende zu einem weltweiten Handelskrieg führen.

Die drohenden US-Importzölle könnten unsere Industrie auch hier in unserer Region hart treffen, vor allem dann, wenn dadurch tatsächlich ein Handelskrieg mit Maßnahmen und Gegenmaßnahmen entfacht wird. Im Zuge der Globalisierung wurden Schritt für Schritt Handelsbarrieren abgebaut und damit wurde der weltweite Handel belebt. Davon hat auch Deutschland und vor allem unsere stark exportorientierte Industrie in Baden-Württemberg profitiert."

Würde man hier das Rad wieder zurückdrehen, wäre das schlecht für alle, meint Wurster: "Schließlich hängt in unserer Industrie mehr als jeder zweite Arbeitsplatz am Außenhandel.

Betroffen wären davon aber ja nicht nur die europäischen Standorte. Viele unserer Mitgliedsunternehmen, nahezu jeder größere Autohersteller, Zulieferer oder Maschinenbauer, hat ja inzwischen auch Produktionsstandorte in den USA. Teilweise wird dort mehr produziert und auch exportiert, als in den USA selbst verkauft wird." Auch dort würden sich die Vorprodukte durch einen neuen Protektionismus verteuern, meint Wurster, Exporte aus den USA heraus vielleicht sogar durch Gegenmaßnahmen anderer Staaten erschwert. Dasselbe gelte natürlich auch für alle US-Firmen. Das zeige, dass es nur Verlierer geben würde. "Im Übrigen haben Schutzzölle noch selten geholfen, eine nicht wettbewerbsfähige Branche erfolgreicher zu machen", so Wurster. Im Gegenteil: Der Schutz der Zölle nehme den Druck davon, die Wettbewerbsfähigkeit über Innovationen zu erhöhen. Der Abstand zur Weltspitze wird da nur noch größer. "Ich hoffe, dass es in der US-Politik noch Kräfte gibt, die stark genug sind, dem US-Präsidenten diese Einsicht zu vermitteln."