Baubürgermeister Detlev Bührer (links) und der Grünen-Fraktionsvorsitzende Joachim von Mirbach (rechts) würdigen das unermüdliche Engagement von Noch-Oberbürgermeister Rupert Kubon und den Rückhalt seiner Frau Petra Brenneisen-Kubon. Fotos: Kratt Foto: Schwarzwälder Bote

Abschied Kubon: Viel Lob und Dank von Gemeinderat und Stadtverwaltung in der Zehntscheuer

Etwas festlicher und emotionaler als sonst verlief am Mittwochabend der traditionelle Jahresabschluss von Gemeinderat und Stadtverwaltung: In der Zehntscheuer wurde im Anschluss an die Haushaltsberatungen der Abschied von OB Rupert Kubon gebührend gefeiert.

Villingen-Schwenningen. "Ich bereue nichts", fasste ein sichtlich gerührter Oberbürgermeister seine Dankesworte am Schluss zusammen. Vor allem sei er dankbar für die Begegnung mit Menschen, mit denen er Schwierigkeiten gehabt habe.

Vorangegangen waren die Laudationes von Baubürgermeister Detlev Bührer und von dem Grünen-Fraktionsvorsitzenden Joachim von Mirbach, die einen allumfassenden Rückblick auf 16 Jahre Rupert Kubon gaben.

Er habe seinen Kollegen nie beneidet, gibt Detlev Bührer zu, denn für alles, was bei Einzelnen schief geht, scheint zunächst immer der Oberbürgermeister verantwortlich zu sein. Und das sei auch ein Grund für Kubons Abschied: Dünnhäutiger sei er in den vergangenen Jahren geworden, "das bedeutet, das Ganze geht an die Substanz und deshalb macht das Aufhören auch Sinn..

Doch an diesem Abend soll vor allem das Positive herausgehoben werden: Bührer macht einen Streifzug durch die "herausragenden Projekte" der vergangenen 16 Jahre, allen voran Landesgartenschau, Kreisklinikumsbau oder Straßensanierungen. Auch der Schuldenabbau im Kernhaushalt von 27 Millionen Euro hebt der Baubürgermeister als "beachtliches Leistungsspektrum" hervor.

Bei den reinen Fakten und Zahlen soll es nicht bleiben: Im Laufe seiner Rede fallen Worte wie Rückhalt, Offenheit, Menschlichkeit, Kritikfähigkeit und Wertschätzung, die Kubon den Verwaltungsmitarbeitern stets habe zuteil werden lassen. Der Dank der Stadt gelte der Weiterentwicklung von VS durch Kubons "außerordentlich hohes zeitliches und persönliches Engagement".

Richtig persönlich wird es auch in Joachim von Mirbachs Worten, die er als "dienstältester" Fraktionsvorsitzender stellvertretend für den Gemeinderat an den OB richtet. Er, der ihn von Beginn an kennt, möchte die Person Rupert Kubon in den Vordergrund rücken, wenngleich auch er einige prägnante Meilensteine aus dem Schaffen nennt: Festzuhalten bleibe vorallem die Tatsache, dass der Schuldenberg der Stadt mehr als halbiert wurde. Die Stadt sei mit Kubon vorangekommen, durch die Initiative, die vier Bistümer und Landeskirchen intensiver zusammenarbeiten zu lassen, habe er Villingen und Schwenningen weiter zusammengebracht. In diesem Zusammenhang nennt von Mirbach auch die Lange Tafel zwischen den beiden Stadtbezirken. Eine "ehrliche Haut" sei Kubon, "bescheiden und manchmal asketisch, intellektuell und geschichtsbewusst, verantwor-tungsvoll, immer mit Bodenhaftung", charakterisiert er den scheidenden OB.

In den Haushaltsberatungen zuvor hatten auch die übrigen Fraktionsvorsitzenden Kubons "übermenschlichen Einsatz", so FDP-Chef Frank Bonath, gelobt. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Edgar Schurr attestiert ihm sogar "Charakterzüge eines Terriers, der nicht nur zäh ist, sondern sich auch festbeißen kann". Der Respekt vor Kubons neuer Aufgabe, der Arbeit als Diakon, schimmert in jeder Rede unverkennbar hindurch.

Als Dankeschön gibt es von Gemeinderat und Verwaltung einen Gutschein für ein E-Bike -– damit Rupert Kubon auch weiterhin flott in der Stadt unterwegs sein kann. Viel hinzufügen will der OB dem Ganzen nicht – schließlich steht der große Abschied am Freitag in der Neckarhalle noch bevor.