Julian Viering, Thomas Full und Volker Michels (von links) sind mit den Geschäften im Möbelhaus XXXLutz zufrieden. Foto: Spitz

Möbelhaus im firmeninternen Ranking im oberen Mittelfeld. Unternehmen kämpft gegen Ruf als schlechter Arbeitgeber.

Villingen-Schwenningen - 217 neue Mitarbeiter auf einen Schwung, das bescherte die Neueröffnung des Möbelhauses in Villingen der XXXLutz Gruppe. Doch was blieb übrig von den zahlreichen Neueinstellungen? Und wie hat sich die Filiale überhaupt seither entwickelt?

Im Büro von Hausleiter Thomas Full steht ein Pokal, für "die beste Eröffnung aller Zeiten". Wie alles im Hause ist auch er natürlich XXXL groß. Und extragroß soll auch nach wie vor die Belegschaft sein. Von den 217 zum Startschuss neu eingestellten Mitarbeitern seien noch 156 im Verkaufshaus sowie zusätzliche im Servicecenter. Dem Eindruck aber, dass Leute für die heiße Anfangsphase angeworben und nun wieder auf den Arbeitsmarkt geworfen würden, treten Thomas Full sowie die Presse-Verantwortlichen bei XXXLutz, Volker Michels und Julian Viering, entschieden entgegen. "Die Differenz entsteht aus Mitarbeitern, die entweder selbst gekündigt haben, da der Arbeitsplatz nicht ihren individuellen Vorstellungen entsprach, oder aber der Arbeitsvertrag nicht verlängert worden ist", so Michels im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Außerdem: "Wir suchen diese Mitarbeiter wieder."

Arbeitgeber mit schlechtem Image?

Dass die Mitarbeiter bei dem Möbelriesen eine echte Perspektive haben, unterstreiche man damit, dass wie branchenübergreifend üblich auf die Erstbefristung in der Regel der Festvertrag folge, "immer vorausgesetzt, dass die Leistungen entsprechend überzeugend sind".

Und wie kommt es dann, dass der Möbelriese als Arbeitgeber hin und wieder mit einem schlechten Image kämpft? Man habe aus den Debatten in Würzburg, Hierscheid oder Karlsruhe gelernt, stellt Michels klar. "Wir legen das auf den Tisch und wollen darüber reden", in der Vergangenheit, räumt er ein, habe man das eventuell weniger ausgeprägt getan. "Das wollen wir jetzt besser machen." Vielleicht, denkt Thomas Full, sei die Mär vom Mitarbeiterabbau in Villingen auch dem Eindruck bei der Eröffnung geschuldet. "Die Leute sehen dann viele Verkäufer auf der Fläche", bei vielen habe es sich allerdings um Gastverkäufer gehandelt, die eigens zur Eröffnung temporar hinzugezogen wurden und später wieder in ihre Stammhäuser zurückgekehrt sind. Seither wir ke der Mitarbeiterstamm na türlich augenscheinlich kleiner.

Im Gesamten wächst der Riese weiter. Die Gruppe schaffe in den nächsten ein bis zwei Jahren 1200 neue Arbeitsplätze, in den nächsten fünf Jahren sollen "mindestens fünf neue Möbelhäuser" eröffnen. Allein für den Standort in VS habe man schon 30 neue Auszubildende im Haupthaus eingestellt, weitere Einstellungen seien im Servicecenter geplant.

Haus in Villingen im Ranking oberes Mittelfeld

Mit dem laufenden Geschäft zeigt man sich in der Gruppe zufrieden. Das Villinger Haus befinde sich im Ranking unter den Häusern "in der oberen Mitte", lassen die Unternehmenssprecher wissen. Und hat man dem Schwenninger Mömax, der ja ebenfalls zur Gruppe gehört und zuletzt umfassend neustrukturiert worden ist, mit der Eröffnung in Villingen nun Kunden geklaut? Sie schütteln den Kopf. "An 30 Standorten funktioniert das wunderbar, dass beide parallel vor Ort sind", sagt Viering und meint, Mömax bediene ein anderes Klientel – das betont junge Möbelhaus sei stark mit dem schwedischen Möbelriesen Ikea zu vergleichen, "das kann man schon sagen", meint Michels. Und mancher, der in Villingen bei XXXLutz einkauft, mache danach noch einen Abstecher zu Mömax nach Schwenningen oder anders herum.

Wie jedes der XXXL-Häuser habe auch dieses seine Besonderheiten. "Was wirklich ein Phänomen ist: Hier gibt es immer etwas zu feiern", erzählt Volker Michels lächelnd, und so mache auch das Team gerne gemeinsame Sache, sei es bei der Partynacht Villinger Nightgroove oder eben beim ersten Firmenlauf am Messegelände, bei dem das Haus mit 30 Läufern ebenfalls am Start war.