Foto: Marc Eich

Voll im Zeitplan: Möbelriese soll im Sommer 2017 eröffnen. 200 Mitarbeiter werden gesucht. Mit Video

Villingen-Schwenningen - 2000 Lastwagenladungen Beton wurden verarbeitet, 120.000 Tonnen Erde bewegt und 2,8 Millionen Kilogramm Stahl verbaut – der Möbelriese XXXLutz wächst und wächst und wächst.

Schon in ein bis zwei Wochen soll der Rohbau komplett sein und das Dach gedeckt werden, erzählen der XXXLutz-Pressesprecher Julian Viering und sein Kollege Volker Michels. Sie stehen im dritten Obergeschoss des bald vollendeten Rohbaus und genießen ein atemberaubendes Panorama über Villingen. Eine Aussicht, die ab dem Sommer 2017, wenn das Möbelhaus eröffnen soll, auch Gäste im Restaurant des Hauses genießen dürfen – 150 Plätze vor einer Panorama-Fensterfront sind geplant, sofern alles nach Plan läuft. Und aktuell schaut es ganz danach aus.

"Wir liegen mit den Arbeiten im Zeitplan", freut sich Julian Viering. Einer, der dafür maßgeblich mit verantwortlich ist, ist Bauleiter Michael Undesser. Ausgerüstet mit Schutzhelm und Gummistiefeln präsentiert er den Baufortschritt am Vorderen Eckweg 21. In der Spitze bauten hier schon parallel 100 Bauarbeiter an der doppelstädtischen Zukunft des österreichischen Möbelriesen, "und es werden noch mehr werden". Sobald es nämlich an die Innenräume und die Ladeneinrichtung geht, sind deutlich mehr Hände in den drei Geschossen von XXXLutz gefordert.

Und auch danach braucht das Haus Menpower: "Wir suchen rund 200 Mitarbeiter für den Standort Villingen-Schwenningen", erzählt Volker Michels. Vom Koch im Restaurant über Monteure, 30 Auszubildende und Nachwuchsführungskräfte ist alles dabei. Einstellungstermin? Teilweise ab sofort – Fachpersonal ist rar, zumal die Arbeitslosenquote in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg mit aktuell 3,2 Prozent recht niedrig ist. Der Kontakt zur Agentur für Arbeit steht, über 300 Bewerbungen gingen auf dieser Schiene bei XXXLutz schon ein, 50 Stellen wurden bereits besetzt. Doch wer das 40. Möbelhaus der Gruppe in Deutschland mit seinen 27 000 Quadratmetern Verkaufsfläche einmal leiten wird, ist noch unklar. Wahrscheinlich, so Viering, werde man, der Tradition folgend, einen geeigneten Kopf aus der XXXLutz-Familie dafür auswählen.

Dessen Aufgabe wird es dann wohl auch sein, mit den Anliegern des Vorderen Eckwegs ein gutes Miteinander zu pflegen. Hohe Wellen hatte die Möbelhausansiedlung im Vorfeld geschlagen, die sogar nach Mannheim vor den Bundesverwaltungsgerichtshof geschwappt sind, wo 2015 eine Normenkontrollklage gegen das Vorhaben gelandet ist. Die Wogen seien mittlerweile geglättet, besondere Vorkommnisse oder Streitigkeiten habe es während der Bauarbeiten bislang nicht gegeben, erklärte Undesser. Und sobald das Haus fertiggestellt ist, werde man die Anlieger auch zu einem Pre-Opening oder einem anderen besonderen Event einladen. "Wir sagen auf jeden Fall: ›Danke, für die Geduld‹", so Viering.

In anderer Sache hingegen sei Stillschweigen vereinbart worden: Darüber, ob XXXLutz sich finanziell in die Herstellung der Verkehrsinfrastruktur und den Straßenbau eingebracht habe. Die Arbeiten diesbezüglich laufen ebenfalls auf Hochtouren, und das müssen sie auch, denn der Möbelriese hat am Standort VS – wo die Gruppe ja das Möbelhaus Mömax als Trendmitnahmemarkt betreibt – viel vor: "Viel Kaufkraft, viele Haushalte, viele mittlere Städte", das Umfeld sei hochinteressant für den Vollsortimenter, so Viering.