Lichter, Blumen, Botschaften: Freunde von Daniel B. nehmen am Fundort seiner Leiche nahe der Brigach in Villingen Abschied. Der 25-Jährige starb nach Erkenntnissen der Polizei an Unterkühlung. Foto: Kienzler

Schrecklicher Verdacht nach Tod des 25-Jährigen am Brigachufer. Verdächtiger in Haft.

Villingen-Schwenningen - Der am Sonntag tot in der Brigach aufgefundene Daniel B. ist laut Obduktionsergebnis an Unterkühlung gestorben. Am Montag nahm die Ermittlungsgruppe "Brigach" einen 30-jährigen Tatverdächtigen fest.

Am Fundort der Leiche wächst die Zahl der Kerzen und der Trauerbekundungen nahezu stündlich. Was Passanten merkwürdig anmutet, dass nämlich inmitten der rund 40 "Ewigen Lichter" und Blumen auch eine volle Flasche Bier steht – das ist vielleicht ein etwas spezieller Ausdruck der Trauer einer noch jugendlichen Altersgruppe.

Gestern Nachmittag versammelten sich Freunde und Bekannte von Daniel B. am Ort des Geschehens, um ein Holzkreuz aufzustellen. In stiller Trauer, sich gegenseitig umarmend, nahmen sie mit Blumen, Fotos und einem sehr persönlich gehaltenen Brief Abschied.

Die Trauer findet ihr Forum auch in sozialen Netzwerken wie Facebook oder auf der Internetseite www.kerze-anzuenden.de. Auch dort gibt es mittlerweile Dutzende Kondolenzbeiträge, persönliche und sogar familiäre Statements zum Tod des jungen Mannes.

An Unterkühlung gestorben

Vielleicht wäre der 25-Jährige heute noch am Leben, wenn er in der Nacht von Samstag auf Sonntag nicht, wie es die ersten Erkenntnisse der Polizei nahelegen, alleine in einer vermutlich hilflosen Lage zurückgelassen worden wäre. Temperaturen um den Gefrierpunkt in dieser Nacht haben ihn schlussendlich an Unterkühlung sterben lassen. Um 7 Uhr morgens fand ihn eine Passantin, die den Rettungsdienst alarmierte. Doch für das Opfer kam jede Hilfe zu spät.

Wie die Polizei gestern in einer Presseerklärung mitteilte, ist davon auszugehen, dass ein 30-jähriger Mann, der wohl mit dem Toten bekannt war, die letzten Stunden mit ihm verbracht hat. Warum er ihn am Ufer der Brigach kurz oberhalb der Paradies-Brücke zum Villinger Bahnhof dann alleine gelassen hat, obwohl er Hilfe brauchte, ist augenblicklich noch Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen. Der Verhaftete stammt laut Polizeibericht aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis.

Der Festgenomme steht außerdem in Verdacht, am Samstag gegen 22 Uhr einen 48-jährigen Mann aus Villingen angesprochen und in einem Parkhaus körperlich traktiert und dann sogar ausgeraubt zu haben. Der 30-Jährige sitzt jetzt in Untersuchungshaft.

Ob sowohl das Opfer wie der Tatverdächtige Kontakte zur Drogenszene hatten, darüber gibt es keine offiziellen Angaben seitens der Polizei.