Wolfgang Eich ist seit 25 Jahren Wetterbeobachter im Auftrag des Deutschen Wetterdienstes. Dafür wird er jetzt vom Bundesverkehrsminister ausgezeichnet. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Villinger sammelt seit 25 Jahren meteorologische Daten

VS-Villingen (bn). Drei Mal täglich muss Wolfgang Eich parat sein: Kurz vor 7 Uhr, um 12 und um 18 Uhr muss er Wetterdaten ablesen und dokumentieren. Er tut das ehrenamtlich und im Auftrag des Deutschen Wetterdienstes – seit nunmehr 25 Jahren.Für dieses unermüdliche Engagement erhält der Villinger Wetterbeobachter am nächsten Donnerstag im Villinger Rathaus die Wetterdienstplakette des Bundesverkehrsministers Peter Ramsauer.

 

Schon als Schüler habe er sich für das Wetter interessiert, habe Schneehöhen und Regenmengen mit selbst gebauter Technik gemessen, erzählt er. Als der Deutsche Wetterdienst 1985 per Presseaufruf offizielle Beobachter suchte, meldete sich Wolfgang Eich. Seiner Bewerbung konnte er eindrucksvolle Tabellen und Listen seiner bisherigen Beobachtungen beilegen und wurde vom Fleck weg engagiert. Mit entsprechender Gerätschaft ausgestattet, verpflichtete er sich, in seinem Garten am hinteren Warenberg tägliche Messungen zu dokumentieren.

Die Aufgabe ist bis heute die gleiche, doch Arbeitsweise und Equipment haben sich geändert. Inzwischen übernehmen elektronische Geräte viele der Beobachtungen und senden sie direkt an den Wetterdienst. Wolfgang Eichs Sinne bleiben dennoch unverzichtbare Indikatoren. In einem Tabellenbuch hält er akribisch Niederschlagsmengen und deren Beschaffenheit fest, Windrichtungen und -stärken, Bewölkung und Sichtweiten. Im Winter dauert das manchmal bis zu einer Viertelstunde. Glücklich ist er dann, "wenn ich meine Daten um kurz vor 8 Uhr in der Wetterprognose des SWR 3 genannt höre".

Rekordmengen faszinieren ihn. So maß er im März 2006 einmal eine Schneehöhe von 90 Zentimetern. Im vorigen Dezember herrschten fünf Zentimeter über dem Boden minus 21 Grad.

Wolfgang Eich ist in den 25 Jahren seiner Tätigkeit selbst zum Wetterpopheten geworden. Er macht eine seiner weiteren Leidenschaften, das Bergwandern, von seinen eigenen Beobachtungen abhängig und berät als Mitarbeiter des ADAC auch schon mal Kunden über Straßenzustände und das Wetter in Urlaubsländern. Selbst Urlaub machen können er und seine Frau hingegen nur, wenn er jemanden findet, der dann für ihn die notwendigen Daten abliest – Lücken darf es nämlich nicht geben.

Doch das empfindet Wolfgang Eich nicht als Last. "Meteorologie ist mein Hobby", sagt er. Etliche Zusatzeinrichtungen an seiner Wetterstation hat er selbst gebaut. Und nicht nur das: Mit einem 30 Kilogramm schweren Spiegelteleskop beobachtet er im Sommer liebend gerne die Spiralnebel der Galaxien oder schaut Sternen bei deren Geburt zu.