Brachen im Dorf erschließen statt neue Flächen zu verbrauchen / SPD zu Gast in Tannheim

VS-Tannheim. Das Thema Dorfentwicklung steht in Tannheim ganz oben. Das erfuhren auch Vertreter der SPD, die den Ort besuchten.

Vertreter der SPD und Ortsvorsteherin Helga Eilts mit fast dem gesamten Ortschaftsrat trafen sich vor der Turn- und Festhalle. Voller Stolz verwiesen die Tannheimer auf den neu gestalteten Vorplatz und den barrierefreien Zugang zur Halle. Anhand des Plans wurde die weitere Ausgestaltung der Straße und der gegenüberliegenden Seite erläutert. Die Kosten von 300 000 Euro würden der Stadt versüßt, dass knapp ein Drittel der Summe aus ELR (Entwicklung ländlicher Raum)-Fördermitteln übernommen werde.

Die Frage Renate Gravensteins nach einer 30er-Zone in der Ortsmitte konnte die Ortsvorsteherin noch nicht beantworten. Sie erinnerte an eine Bürgerbefragung vor über zehn Jahren, bei der sich die Mehrheit für die Beibehaltung von 50 Stundenkilometern im Ort ausgesprochen habe.

Nächste Station war das Neubaugebiet Zindelstein. Am Hinteren Rain kamen Edgar Schurr und Heinz Pfeiffer mit den Anwohnern ins Gespräch: Seit vielen Jahren seien alle Bauplätze belegt, Anliegerbeiträge bezahlt, aber Straßen und Gehwege noch nicht fertiggestellt. Wenigstens die Fertigstellung des Hinteren Rain sei im Haushaltsplan finanziert, konnten die Stadträte feststellen. Die Frage sei nur, ob die Bauarbeiten tatsächlich im Herbst anliefen.

Helga Eilts erwähnte das kleine Baugebiet "Brunnenstube". "Hier können noch fünf Bauplätze entstehen." Bernd Schenkel verwies auf die Möglichkeit der innerdörflichen Entwicklung. Bei stagnierender oder sinkender Bevölkerung sei es wichtiger, Brachen im Dorf für den Wohnungsbau zu erschließen, statt neue Flächen zu verbrauchen. Die Ortsvorsteherin weiß, dass es schwierig ist, Grundstückbesitzer im Dorf davon zu überzeugen, frühere Scheunen und Ställe für den Wohnungsbau zur Verfügung zu stellen. Auch das Projekt "Alt für Jung" finde das Interesse des Ortschaftsrats – konkrete Objekte, alte Gebäude mit entsprechendem Zuschuss an junge Familien zu veräußern, fehlten aber bisher.

Auf die Infrastruktur des Dorfes angesprochen, konnte Helga Eilts zwei Gaststätten, zwei Bäckereien und einen Metzger nennen. Wichtig sei das rege Vereinsleben.