Die Recyclinghöfe – hier in Villingen – nehmen auch die ausgedienten Christbäume in Empfang. Man kann ihn aber auch gegen eine Spende für den guten Zweck loswerden. Foto: Heinig

Zahlreiche Vereine packen in VS bei Sammelaktionen an. Alternative: sofortiges Auspflanzen.

Villingen-Schwenningen - Der Christbaum hat in diesen Tagen ausgedient. Jetzt stellt sich die Frage: Wohin mit ihm?

Abgeschmückt und entwurzelt findet er auf jeden Fall Aufnahme in den Recyclinghöfen der Stadt. Sowohl in der Goldenbühlstraße als auch in den Schwenninger Rammelswiesen können die kleinen und großen Bäume an jedem Dienstag- und Donnerstagnachmittag zwischen 13 und 19 Uhr sowie samstags zwischen 9 und 14 Uhr kostenlos entsorgt werden.

Laut Ises Pöhlmann vom Amt für Abfallwirtschaft im Landratsamt steht auch die Kompostanlage in der Niederwiesenstraße in Villingen seit Donnerstag täglich als Abgabestation zur Verfügung. Doch es gibt in der Kernstadt noch zwei zusätzliche Möglichkeiten, den Christbaum loszuwerden, nicht kostenlos, so doch für einen guten Zweck.

In Schwenningen sorgt der Verein "Entschieden für Christus" morgen gegen eine Spende von zwei Euro pro Baum für Abholungen, die allerdings unter www.ec-vcs.de angemeldet werden muss.

In Villingen sind es Schüler der Goldenbühlschule, die von 9 bis 13 Uhr an neun Stationen in den Wohngebieten Haslach, Goldenbühl und Wöschhalde zu Gunsten ihrer Klassenkasse mit den Bäumen aufräumen. In fast allen Ortschaften nehmen sich – alle am morgigen Samstag – traditionell ebenfalls Vereine der Bäume an.

Die Jugendfußballer sind es in Weilersbach und Rietheim, die Feuerwehrabteilung in Weigheim, der Kindergarten in Marbach und die Katholische Jugend in Pfaffenweiler. Gebeten wird dabei immer auch um eine Spende. Während die meisten deren Höhe dem Ermessen der Abgeber überlassen, so möchte man in Weilersbach doch zumindest einen Euro pro Baum haben.

"Nadelbäume sind Biomasse"

Ungeschlagen ist die Forderung der Rietheimer Jugendfeuerwehr: fünf Euro sollen dort im Umschlag an den Baum geheftet werden, "sonst behalten wir uns vor, bei Ihnen zu klingeln", wird im Mitteilungsblatt des Ortes selbstbewusst angekündigt.

Bleibt die Heimwerker-Möglichkeit: Den Baum mit der Säge so zu zerkleinern, dass er in die Biomülltonne passt, und den Stamm für den nächsten Kamin-Winter trockenzulegen. Ein schlechtes Gewissen ob des massenhaften "Baumabfalles" in diesen Tagen muss sich niemand machen. Das meint Roland Brauner vom Forstamt der Stadt VS. "Nadelbäume sind Biomasse", sagt er. Als solche werden sie immerhin wiederverwertet. Zudem stammen sie in der Regel aus Christbaum-Sonderkulturen, sind also gar nicht dafür gedacht, groß und jahrhundertealt zu werden.

Wer aus Verantwortungsbewusstsein einen Baum im Topf gekauft hat, dem stellt sich jetzt ebenso die Frage: wohin damit? Thomas Meier, Geschäftsführer des Gartencenters Späth, rät zum sofortigen Auspflanzen. "Der Boden ist derzeit nicht gefroren, also ideal dafür", sagt der Gartenbauingenieur. Allerdings muss das Loch dafür doppelt so tief und breit sein wie der Topf und mit guter Pflanzerde gefüllt werden. Festtreten, durchdringend wässern und auf die ersten hellgrünen Spitzen im Frühjahr warten. "Dann hat man alles richtig gemacht". Es sei denn, man hat einen der Billigbäume erstanden, deren Wurzeln einfach gekappt und die nicht fachmännisch beschult wurden.

Alternativ lässt sich im Topf aber auch der Christbaum für Weihnachten 2016 "übersommern". Dazu sollte er aber in einen größeren Topf umgesetzt werden, rät der Experte.