Wird das Schwarzwald-Baar-Klinikum zur Uniklinik aufgewertet? Foto: Eich

Geschäftsführer Matthias Geiser begrüßt Überlegungen des Landes. Dekane laufen Sturm.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Die Dekane und Direktoren der fünf medizinischen Fakultäten im Land laufen Sturm gegen die Bestrebungen, weitere Medizinstudienplätze zu schaffen. Matthias Geiser, Geschäftsführer des Schwarzwald-Baar-Klinikums, würde das jedoch begrüßen.

Die Dekane und Direktoren der medizinischen Fakultäten der Unikliniken in Freiburg, Tübingen, Heidelberg, Ulm und Mannheim befürchten, dass dann neue Unikliniken, unter anderem in Stuttgart, Karlsruhe und im Schwarzwald-Baar-Kreis gegründet werden könnten.

Dem Geschäftsführer des Schwarzwald-Baar-Klinikums, akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Freiburg, geht es aber auch darum, dass Mediziner mit den Anforderungen bei der Versorgung im ländlichen Raum vertraut gemacht werden könnten. "Wir begrüßen, dass das Land darüber nachdenkt, zusätzliche Kapazitäten für die Medizinerausbildung zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus halten wir es für sinnvoll, Versorgungskrankenhäuser in die medizinische Ausbildung zu integrieren. Diese Form der Ausbildungskooperation wird in anderen Bundesländern bereits praktiziert. Wir sind der Meinung: Wenn Ausbildung im ländlichen Raum angedacht wird, dann wäre das im Schwarzwald-Baar-Klinikum auch richtig angesiedelt. Mit dem Engagement in der Ausbildung könnte ein Beitrag dazu geleistet werden, Mediziner mit den bestehenden Anforderungen bei der Versorgung im ländlichen Raum vertraut zu machen. Denn die medizinische Versorgung hier funktioniert nur mit Ärzten, die den Versorgungsbereich kennen und sich darauf einlassen".

Die Diskussion um die Erweiterung der Studienmöglichkeiten für Mediziner in Baden-Württemberg "sehen wir als Chance, Identifikation der angehenden Ärzte mit dem ländlichen Raum zu schaffen", erklärt Geiser. Und selbstbewusst erklärt der Geschäftsführer: "Das Schwarzwald-Baar Klinikum als großer öffentlicher Klinikträger der Zentralversorgung im ländlichen Raum wäre ebenso gut wie die Kliniken in Stuttgart oder in Karlsruhe dazu geeignet, den zweiten Teil der Ausbildung, also die klinische Ausbildung, abzuwickeln. Kürzlich haben wir unser Interesse angemeldet, in die klinische Ausbildung einzusteigen.

Die Idee ist, dabei mit einer der etablierten Universitäten zusammenzuarbeiten. Erste konzeptionelle Möglichkeiten haben wir dem Ministerpräsidenten zukommen lassen. Was die weitere Ausgestaltung betrifft, sind wir für Gespräche bereit. An dem konkreten medizinischen Versorgungsauftrag des Schwarzwald-Baar Klinikums ändert das nichts."