Die Metzgerei Paul ist nach dem Brand weiterhin geschlossen. Foto: Eich Foto: Schwarzwälder Bote

Kriminalität: Polizei und Staatsanwaltschaft stellen Ermittlungen zum Feuer in der Metzgerei Paul ein

Neun Monate nach dem Brand in der Villinger Metzgerei Paul ist noch immer nicht klar, wer für das Feuer verantwortlich ist. Polizei und Staatsanwaltschaft haben die Ermittlungen mittlerweile eingestellt – es scheint, als ob der Brandstifter nie gefasst wird.

VS-Villingen. Die Ermittlungsbehörden hatten nichts unversucht gelassen um herauszufinden, wer am 2. August 2018 den Brand im Erdgeschoss des Mehrfamilienhauses in der Gerberstraße gelegt hatte.

Ausgebrochen war das Feuer gegen 6.30 Uhr. Fünf Personen wurden hierbei verletzt, einen älteren Bewohner musste die Feuerwehr aus dem Gebäude retten. Zunächst hatte die Polizei angenommen, dass ein technischer Defekt als Ursache in Frage komme – doch dann die Wende. Denn nur eine Woche nach dem Brand verdichteten sich die Anzeichen, dass dieser absichtlich gelegt wurde. Dieser Verdacht hatte sich nach umfangreichen Ermittlungen schließlich bestätigt.

Staatsanwalt Andreas Mathy erklärt auf Anfrage unserer Zeitung: "Es wird aufgrund des Ermittlungsergebnisses von einer vorsätzlichen Brandstiftung mittels einfacher Zündmittel, also Feuerzeug oder Streichhölzer, ausgegangen. Für eine technische oder elektrische Brandursache ergaben sich keine Anhaltspunkte." Wie während der Ermittlungen aus gut unterrichteten Quellen zu erfahren war, wurden im Zusammenhang mit dem Verdacht der Brandstiftung auch die beteiligten Einsatzkräfte von Feuerwehr und Roten Kreuz von den Kriminalbeamten genauestens befragt. Dabei ging es offenbar nicht nur um die Situation beim Eintreffen an der Einsatzstelle, sondern ebenso um Wahrnehmungen im Zusammenhang mit möglichen Tatverdächtigen.

Gab es denn einen konkreten Verdacht? "Die Ermittlungen wurden zu jedem Zeitpunkt gegen unbekannte Täterschaft geführt. Ob einer oder mehrere Täter an der Brandstiftung beteiligt waren kann nicht abschließend gesagt werden", so Mathy. Auch Bilder aus einer Überwachungskamera, auf denen eine verdächtige Person wahrgenommen wurde, sorgten nur kurzzeitig für Hoffnung bei den Ermittlern. Denn wie der Staatsanwalt erklärt, stehe die dort abgebildete Person nicht im Zusammenhang mit dem Feuer.

Im Hinblick auf mögliches Täterwissen wurden zudem weitere Details der Ermittlungen hinsichtlich der genauen Umstände am Brandort nach Informationen unserer Zeitung zunächst bewusst zurückgehalten. Nun wird bestätigt, wonach von einem gewaltsamen Eindringen in die Räume ausgegangen wird. Mathy: "Es wurden Hebelspuren an einer der Eingangstüren festgestellt, welche den Verdacht hinsichtlich einer vorsätzlichen Brandstiftung erhärten."

Doch wer dafür verantwortlich ist, bleibt offen. Vermutlich für immer. "Ein Täter konnte nicht ermittelt werden, weitere Ermittlungsansätze gibt es nicht", erklärt Mathy. Das Ermittlungsverfahren sei deshalb eingestellt worden. Wie es mit der Metzgerei weiter geht, war bislang jedoch noch nicht zu erfahren.