Nicht nur das Skaterherz soll auf dem Klosterhof künftig höher schlagen. Foto: Young Foto: Schwarzwälder Bote

Klosterhof: Hartes Ringen um gewünschten Basketball-Platz / Technischer Ausschuss spricht Empfehlung aus

Noch ehe die Sportanlagen auf dem Klosterhof gebaut sind, wird um den Jugendspaß auf dem ehemaligen Familienfreizeitpark-Areal schon hart gerungen. Der gewünschte Basketball-Platz war am Dienstagabend Thema im Technischen Ausschuss.

Villingen-Schwenningen. Im Zuge der Haushaltsplanberatungen stehen geplante Ausgaben für das kommende Jahr besonders auf dem Prüfstand. Am Dienstagabend stand ein Wunsch besonders im Fokus, der es in den Haushaltsplanentwurf bislang noch nicht einmal geschafft hatte. Edgar Schurr, Fraktionssprecher der SPD, wollte das ändern und regte an, den Ansatz von 250 000 Euro für den Neubau der Skateranlage zu erhöhen, um im selben Zuge auch den gewünschten Basketballplatz zu realisieren.

Die vorgeschlagenen 20 000 Euro zusätzlich aber, so Amtsleiter Dieter Kleinhans, reichen nicht aus. Selbst wenn man das Basketballfeld auf dem vorhandenen befestigten Platz baue, wo einst das Zelt des Freizeitparks gestanden hat, koste es ersten Schätzungen zufolge etwa 60 000 Euro.

Bürgermeister Detlev Bührer haderte zudem ganz offensichtlich mit den Vorstellungen zur gewünschten Freizeitsportanlage, die an die Stadtverwaltung herangetragen worden waren. Das als lobenswertes Beispiel hochgehaltene Projekt in Bad Krozingen sei in keiner Weise mit dem vergleichbar, was hier gewünscht werde. "Da ist was ganz anderes gebaut worden", so Bührer. Dort sei im Grund genommen eine Skateranlage entstanden, wie sie Villingen-Schwenningen bereits habe – und das auch noch in einem Sanierungsgebiet, für das hohe Förderungen ausgeschüttet worden seien. Auch in diesen Genuss komme Villingen-Schwenningen nicht.

Bührers Vorschlag zur Güte daher: Dem Gemeinderat solle in Kürze ein modularer Kostenplan präsentiert werden für die Anlage, die Umzäunung und die Beleuchtung. Der Gemeinderat könne dann auswählen, welche Komponenten realisiert werden sollen. "350 000 Euro sind drin", so der zuständige Amtsleiter Dieter Kleinhans, da zusätzlich zu den veranschlagten 250 000 Euro noch Mittel in der Finanzplanung stehen. "Dann sieht man, ob der Ansatz ausreicht", so Bührer. Und auf Grundlage dessen könne der Projektbeschluss gefällt werden.

"Das ist eine Kompromisslinie, die mir nicht gefällt", machte Edgar Schurr klar. Gewünscht werde ein Platz, der einem Oberzentrum gerecht werde. "Wir brauchen keine Rutschbahn, wir brauchen einen Skaterplatz", forderte der SPD-Fraktionssprecher und untermauerte seine Forderung damit, dass leidenschaftliche Skater für solch eine Einrichtung schon mal Anfahrtsstrecken von 100 Kilometern in Kauf nehmen. In Kombination mit einem Basketballfeld und der Boulderhalle malte Schurr das Bild einer wahrlich runden Sache – zumal der vorhandene Basketballplatz wegen der Streitigkeiten mit Anliegern ohnehin auf der Kippe steht.

Von seinem Enthusiasmus ließen sich weitere Mitglieder des Technischen Ausschusses am Dienstagabend anstecken: Bei neun zu sechs Stimmen beschlossen die Räte, dem Gemeinderat den Neubau eines Basketballplatzes zu empfehlen.

Unter die sechs Kritiker des Projekts reihte sich auch Oberbürgermeister Rupert Kubon mit seiner Nein-Stimme ein – eine Haltung, die er an dem Abend angesichts der ungewissen finanziellen Zukunft auch mit deutlichem Kopfschütteln gegenüber anderen Maßnahmen kundtat.