Verabschiedete sich von einem Markenzeichen, seiner Pilzkopffrisur: Jörg Röber. Foto: Spitz Foto: Schwarzwälder Bote

Kandidaten: Potenzielle Bewerber bringen sich in Stellung / Von Markenzeichen und künftigen Plakaten

Die Bewerbungsfrist beginnt erst am 6. Juli. Doch inoffiziell hat der Wahlkampf um den OB-Posten längst begonnen.

Villingen-Schwenningen. Da wurde ein Tuninger Bürgermeister Jürgen Roth am 1. Mai urplötzlich bei der DGB-Kundgebung in Villingen gesichtet. Es fanden illlustre Treffen der Spitzen von Stadtverbänden und Fraktionen mit noch geheimen Personen statt. Und nach und nach bringen sich diese in Position.

Jürgen Roth zum Beispiel hat plötzlich ein neues, verdächtig nach Wahlplakat aussehendes Profilfoto. Lässige Spaß-Fotos oder Bilder aus Kindheitstage sind dem Businessmann im blauen Anzug gewichen. Und auch Jörg Röber, der aktuell noch Referent des amtierenden Oberbürgermeisters Rupert Kubon ist, aber mit einer Kandidatur um den OB-Posten liebäugelt, feilt an seiner Optik: Er legte sein Markenzeichen ab. "Ist das mein Markenzeichen?", fragte er im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten noch leicht belustigt auf die Bemerkung über seinen jüngsten Friseurbesuch. Doch wer mit der Stadtverwaltung oder dem Gemeinderat häufiger Kontakt hat, der kennt ihn natürlich: Den "Pilzkopf", der dort ein und ausgeht. Doch die markante Beatles-Frisur mit dem rund geschnittenen Haar mit langem Pony war einmal und ist jetzt, pünktlich vor dem Start des OB-Wahlkampfs, Geschichte. Jörg Röber kommt jetzt mit neuem frischen Kurzhaarschnitt und mit sichtlich weniger Volumen am Oberkopf daher. Als Markenzeichen hat er selbst, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung glaubhaft versichert, seine Frisur trotz hohen Wiedererkennungswertes übrigens im Gegensatz zu seinem Umfeld nie betrachtet.

Und auch die dritte im Bunde, die ihren Hut mit Beginn der Bewerbungsfrist in den Ring werfen will, wie sie dem Schwarzwälder Boten bereits am Donnerstag bestätigte, lässt sich sehen: Marina Kloiber-Jung. Sie schloss sich dem gemütlichen Hähnchen-Essen nach dem Vorab-Rundgang über die Südwest Messe am Freitag an. Es war kein Freitag wie alle anderen, denn mit der Ruhe um die blonde 35-jährige Betriebsleiterin der TDVS ist es seit unserer Berichterstattung um ihre Ambitionen vorbei. Schon früh am Morgen wurde sie mit Nachrichten und Anrufen bestürmt, erzählte sie dem Schwarzwälder Boten im Festzelt. Dort traf sie dann übrigens auch auf ihren mutmaßlichen künftigen politischen Gegner und jetzigen "Kollegen" von der Stadtverwaltung: den OB-Referenten Jörg Röber. Mit vielsagendem Lächeln begrüßte er Marina Kloiber-Jung mit einem Handschlag im Festzelt, fast gar als wäre es ein: "Willkommen im OB-Wahlkampf 2018!"

Die Grünen-Fraktion werde, so Cornelia Kunkis-Becker auf Anfrage des Schwarzwälder Boten, keinen eigenen Kandidaten ins Wahlrennen schicken. Nach den Pfingstferien aber werde sich die Fraktion in einer Pressemitteilung zur OB-Wahl äußern.

Die FDP will sich aktuell noch nicht festlegen, im OB-Wahlkampf aber den fortschrittlichsten Kandidaten oder die fortschrittlichste Kandidatin stützen, so der Stadtverbandsvorsitzende und doppelstädtische Bundestagsgeordnete Marcel Klinge. Die FDP fordere "eine konkrete Zukunftsidee für Villingen-Schwenningen" von einem künftigen OB, der die Stadt "entschlossen weiterentwickeln will und die Gräben in der Stadtspitze zuschütten kann".