Morten Green (vorne) und die Wild Wings kamen gegen Nürnberg um Topscorer Steven Reinprecht ins Straucheln. Foto: Sigwart

Eishockey: Schwenningern fehlt beim 1:4 gegen Nürnberg einfach die Durchschlagskraft.

Das zu harmlose Überzahlspiel und die fehlende Durchschlagskraft vor dem gegnerischen Tor bei numerischer Ausgeglichenheit waren die Hauptgründe für die gestrige 1:4-Heimniederlage des DEL-Vorletzten aus Schwenningen gegen die Nürnberg Ice Tigers, die damit weiter vom direkten Einzug in die Play-offs träumen dürfen.

"Die individuelle Klasse hat den Unterschied ausgemacht", meinte Schwenningens Trainer Stefan Mair, der sein Team aber für den großen Einsatz lobte. Gästecoach Tray Tuomie, der auf Stastny und Goalie Weiman verzichtete, freute sich: "Das waren drei wichtige Punkte nach einem sehr guten Spiel." Bei den Neckarstädtern fehlten weiter David Sulkovsky (Handverletzung) und Nick Petersen (Gehirnerschütterung). Stürmer-Kollege Tyler Beechey war nach der Geburt seines Kindes wieder dabei.

Vorteile im Zweikampfverhalten und in der neutralen Zone, ordentliches Aufbauspiel und großer Wille: Die Wild Wings bestimmten die Anfangsphase, hatten durch Morten Green (2.), Sean O’Connor (5.) auch die ersten Chancen. Nürnberg – das zweitbeste Powerplay-Team der Liga – tauchte zunächst nur in umstrittenen Überzahlsituationen gefährlich vor dem Schwenninger Goalie Dimitri Pätzold auf, der sich aber in den ersten 20 Minuten auf die gute Defensivarbeit seiner Teamkollegen verlassen konnte, obwohl sich die Ice Tigers langsam steigerten.

Das zweite Drittel – nun ohne den angeschlagenen O’Connor – begann mit einer doppelten Überzahl der Wild Wings. Doch in den 87 Sekunden passierte wenig vor Ice-Tigers-Torwart Jenike. Auch die zweite Chance bei 5:3 – dieses Mal 39 Sekunden lang – blieb trotz einer Auszeit von Mair ungenutzt. Die bekannten Powerplay-Probleme (Mair: "Da hat die mentale Frische gefehlt!") bestrafte Buzas (33.) mit der Führung der Franken. Bei der blieb es, da auch Dan Hacker kurz vor der Drittelsirene die Scheibe nicht ins Netz brachte.

Wie es in Überzahl geht, zeigte Ehliz (41.), der für das 2:0 der Ice Tigers sorgte. Schwenningen steigerte noch einmal das Tempo, drängte auf den Anschlusstreffer, während Nürnberg auf den entscheidenden Konter lauerte. Am Ende war es aber erneut ein Powerplay, das die Gäste zum 3:0 durch Caldwell (52.) nutzten. Nach dem ersten Saisontor von Adam Borzecki (53.) durften die Wild Wings noch einmal hoffen, doch Rupprich (60.) machte mit einem Empty-Net-Goal alles klar. "Normalerweise gewinnen wir, wenn ich ein Tor erziele", meinte Borzecki später.

Wild Wings – Nürnberg 1:4 (0:0, 0:1, 1:3). Tore: 0:1 Buzas (32:30), 0:2 Ehliz (40:43/4:5), 0:3 Caldwell (51:19/4:5), 1:3 Borzecki (52:56), 1:4 Rupprich (59:29/6:5). Strafen: Wild Wings 16 – Nürnberg 10. Schiedsrichter: Fischer (Osterode)/Klau (Griesenbrauck). Zuschauer: 4246 (davon 750 aus Nürnberg).