Morten Green (vorne) erzielte den 1:1-Ausgleich und bereitete den 2:1-Siegtreffer vor. Foto: Sigwart

Schwenninger schlagen Kölner Haie mit 2:1. Mit Sechs-Punkte-Wochenende die Kurve gekriegt.

Wahnsinn – diese Wild Wings! Die Schwenninger schlugen am Sonntagnachmittag mit viel Leidenschaft das DEL-Spitzenteam aus Köln verdient mit 2:1. Es war im vierten Saisonspiel der dritte Erfolg der Neckarstädter gegen die Haie.

"Das war ein enges Spiel. Ich bin froh, dass wir mit dem Sechs-Punkte-Wochenende die Kurve bekommen haben", freute sich Schwenningens Coach Stefan Mair. Dagegen war Haie-Trainer Uwe Krupp: verärgert: "Wir hätten einfach das 2:0 machen müssen. Schwenningen spielt gegen uns immer sehr gut."

1200 Kölner Fans waren pünktlich in der ausverkauften Arena mit Sonderzügen angekommen. Dies schafften auch die Spieler des DEL-Spitzenteams, obwohl gleich zwei Haie-Busse auf dem Weg an den Bauchenberg den Geist aufgegeben hatten. So etwas hat auch ein Uwe Krupp selten erlebt. Stefan Mair, der weiter auf Tyler Beechey verzichten musste, war dies egal. Mit einer stabilen Defensive wollte er den Haien zum dritten Mal in dieser Saison den Zahn ziehen.

Dieses Konzept ging zunächst nicht nur auf, sondern die Wild Wings hatten durch Nick Petersen (2./5./15.), Stephan Wilhelm (3.), Mirko Sacher (6.) und Elias Granath (12./Pfostentreffer in Überzahl) im ersten Drittel auch die besseren Chancen. Die Neckarstädter dominierten die Zweikämpfe, waren aggressiver, in der neutralen Zone besser und stark in der Rückwärtsbewegung. Nur die Belohnung ließ gegen beeindruckte Gäste auf sich warten, da Sacher auch einen Penalty vergab (18.). "Ich war etwas nervös", gab später Sacher zu. Dagegen nutzten die Haie ihre erst zweite Chance durch Ticar (19.), der in Überzahl Schwenningens Goalie Dimitri Pätzold überwand. Köln führte nach 20 Minuten glücklich mit 1:0.

Zerfahren ging es in einem nun ausgeglichenen Spiel weiter, wobei die Wild Wings trotz einer 81 Sekunden langen 5:3-Situation nun weniger Druck auf das von Ziffzer gehütete Haie-Gehäuse erzeugten. Auf der anderen Seite musste Pätzold (35.) bei einem Ohmann-Break sein ganzes Können zeigen, um einen Shorthander zu verhindern. Pech hatte Dan Hacker (39.) mit einem Lattentreffer.

Doch dann tanzte Morten Green (49.) Ziffzer genial aus. 1:1 – alles war wieder offen. Und der Däne hatte noch nicht genug, bereitete das 2:1 von Nick Johnson (55.), der im Fallen die Scheibe über die Linie drückte, perfekt vor. Mit etwas Glück, viel Einsatz und einem starken Pätzold verteidigten die Wild Wings die knappe, aber aufgrund des ersten und dritten Drittels verdiente Führung bis zur Schlusssirene.

Der Lohn waren stehende Ovationen der begeisterten Fans – und vier freie Tage. "Das war eine perfekte Woche", freute sich Matchwinner Green über seine Vertragsverlängerung und die beiden Siege. Und Köln? Immerhin ein Bus war nach dem Spielende repariert.

Wild Wings – Haie 2:1 (0:1, 0:0, 2:0). Tore: 0:1 Ticar (18:53/4:5), 1:1 Green (48:48), 2:1 Johnson (54:42). Strafen: Wild Wings 18 – Haie 18. Schiris: Aumüller (Ottobrunn)/Hascher (Miesbach). Zuschauer: 6193 (ausverkauft).