Friedrich Engelke (links) und Wolfram Wette freuen sich über die Ausstellung.Foto: Geiger Foto: Schwarzwälder Bote

Historie: Auf 25 Tafeln werden die Geschichten von jenen erzählt, die den Mut hatten, sich zu widersetzen

Die Ausstellung zum Thema Widerstand gegen den Nationalsozialismus mit lokalem Bezug wurde im Franziskanermuseum eröffnet.

Villingen-Schwenningen. "Wir möchten, dass die Vergangenheit aufgearbeitet wird", berichtet Friedrich Engelke vom Verein Pro Stolpersteine Villingen-Schwenningen. Er bezieht sich hiermit auf die Wanderausstellung "Was konnten Sie tun? Widerstand gegen den Nationalsozialismus 1939 bis 1945", die vom 24. September bis zum 25. Oktober im Franziskanermuseum in Villingen zu besichtigen ist.

Die Ausstellung ist eine Kooperation mit Pro Stolpersteine VS und der Gedenkstätte Deutscher Widerstand. Auf über 20 Tafeln werden die Geschichten von den Menschen erzählt, die den Mut hatten, sich gegen den Nationalsozialismus zu widersetzen. Der Fokus liege hierbei auf den konkreten Handlungen unter den schwierigen Bedingungen der Diktatur. Vor allem wird aufgezeigt, wie vielfältig die Formen des Widerstands gerade in Kriegszeiten waren sowie deren Motivationen und Handlungsspielräume. Zu diesen Widerständlern zählten auch Villinger und Schwenninger wie Josef Heid, Margarete Hoffer, Ewald Huth und Karl Schäfer. Das Besondere ist zudem, dass bislang unbekannte Personen und ihre Geschichten vorgestellt werden.

"Schriftstücke sind wichtig, doch was uns emotional bewegt, sind Gegenstände", so Anita Auer vom Franziskanermuseum. Folglich sind auch Gegenstände, wie zum Beispiel die Aktentasche von Josef Heid, ausgestellt. Auch die Todesnachricht an seine Familie findet in der Vitrine Platz.

Die Ausstellung verdankt ihr Gelingen auch zu einem großen Teil vier Schülerprojekten der St. Ursula-Schule in Villingen. Leider war aufgrund der Corona-Pandemie die Präsentation ihrer Ergebnisse vor Ort nicht möglich, so wie es vor zwei Jahren der Fall war.

Zur Eröffnung durfte man einem Vortrag von Wolfram Wette, einem international renommierten Historiker, lauschen. Das Thema war: Stauffenberg und Anton Schmid – Tyrannenmord und aktiver Anstand als Formen des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus.

Es handelt sich um eine eher textarme Ausstellung. Die Führungen, die am 27. September um 15 Uhr mit Friedrich Engelke, und am 4. Oktober um 15 Uhr mit Wolfgang Heitner (ebenfalls vom Pro Stolpersteine VS e.V.) stattfinden, seien dann für diejenigen, die sich näher für das Thema interessieren. Der Eintritt für die Ausstellung sowie für die Führungen ist frei. Ab dem 31. Oktober wird die Ausstellung im Stadtbezirk Schwenningen, im Muselenzentrum, zu sehen sein.