Gedenkandacht75 Jahre Deportation

VS-Villingen (itr). Zum Gedenken an den 75. Jahrestag der Deportation der Villinger Juden, zunächst ins westfranzösische Arbeitslager Gurs, dann oft weiter in die Vernichtungslager im Osten, fand am Donnerstag in der Johanneskirche in Unterstützung des Vereins "Pro Stolpersteine VS" eine ökumenische Gedenkandacht statt. Für jeden der Deportierten wurde eine Kerze entzündet und die Geschichten einzelner Deportierter wurden vorgetragen. Versammelt wurde sich in "Gedenken, Reue und Trauer" um die Opfer des Holocaust.

"Packen Sie Ihre Koffer, in einer Stunde müssen Sie fertig sein". Ein Satz, den die elf letzten, Villinger Juden am 22. Oktober 1940 zu hören bekamen, ein Satz in dem "Entrechtung, Verlust der Heimat und unsägliches Leid" mitklingt.

Seit den schrecklichen Geschehnissen vor 75 Jahren habe Neues in Villingen begonnen, es gebe wieder Juden in Villingen. Mit unterschiedlichen Kulturen zu leben, darum gehe es auch heute, so Pfarrer Udo Stober, niemanden zu fürchten, weil er anders ist.