Wollen die derzeitige Parksituation im Neckarstadtteil nicht auf sich sitzen lassen: die Anwohner der Werastraße. Foto: Bloss

Stadt will Studenten gezielt auf Burgstraße leiten. Anliegerstraße ist weiter nicht in Sicht.

VS-Schwenningen - Der Unmut über die Parksituation in der Werastraße hält an: Auch wenn die Stadt mittlerweile auf die Unterschriften-Aktion reagiert hat, zeigen sich die Anwohner frustriert. Denn eine Anliegerstraße ist weiterhin nicht geplant.

"Wir hätten uns gewünscht, dass der OB selber vorbeikommt, um sich ein Bild von der Situation zu machen", zeigt sich Anwohnerin Brigitte Storm enttäuscht. Sie habe das Gefühl, dass die Sorgen, die seit einigen Wochen aus dem Neckarstadtteil dringen, von der Stadt nicht richtig wahrgenommen werden.

Immerhin habe sich der OB gemeldet, meint eine andere Bürgerin. Doch das Schreiben hat weitere Empörung in der Werastraße ausgelöst. Er könne verstehen und nachvollziehen, dass viele Bewohner über die Parkproblematik in der Werastraße vor allem zu den Vorlesungszeiten der beiden Schwenninger Hochschulen verärgert sind, schreibt der OB in der Stellungnahme.

Nochmals Infokampagne für das Hochschulparken geplant

Auch nach der unumgänglichen Sperrung des Parkplatzes in der Neckarstraße für den Bau der neuen Neckarhalle bestehe für die Studenten kein Grund, die Werastraße verstärkt zu beparken. Bislang werde das Angebot an der Burgstraße, wo bereits vor Jahren mehr als 100 Stellplätze geschaffen worden seien, überhaupt nicht genutzt. Und das, obwohl Studenten und Hochschulleitungen immer wieder eindringlich auf diese Option hingewiesen worden seien. "Um die Situation zu entspannen, wird die Stadtverwaltung nun erneut eine Informationskampagne starten, um das Hochschulparken in die Burgstraße zu verlagern", versichert Kubon. Zudem würde in den nächsten Wochen die Beparkung der hochschulnahen Bereiche verstärkt ins Blickfeld genommen, um gegebenenfalls gezielt einwirken zu können.

Bereits am Anfang November hatten wir über die Probleme berichtet:

Für die Anwohner sind die Versprechungen dürftig: "Wir können nicht verstehen, warum eine Anliegerstraße für die Stadt keine Option darstellt", meint Corinna Kulka. In Villingen und auch auf der gegenüberliegenden Seite im Wohngebiet Neckarpark sei dies schließlich auch möglich gewesen. Die Option, auf die sie und ihre Nachbarn in einem Schreiben an die Stadt vor einigen Wochen aufmerksam gemacht hatten, die Studenten auf die Parkplätze am Hilbenstadion zu verweisen, habe die Stadt gar nicht registriert.

Aussagen wie "Ich traue mich nicht, das Auto wegzubewegen", "die Studenten blockieren unsere Garage", oder "Wir können uns mit unserem Waveboard nicht mehr sicher fortbewegen", sind von den jungen und alten Anwohnern immer wieder zu hören.

Werner Koch wohnt seit seiner Kindheit in der Werastraße und erinnert sich an zurückliegende, ruhigere Zeiten. Mit dem Bau der Hochschulen habe das Parkproblem begonnen. Dass diese irgendwo parken müssten, sei klar. Aber es sei Aufgabe der Stadt, sich um ausreichende Stellflächen zu kümmern. "›Schlimm‹ ist noch harmlos", meint er zum Status Quo. Doch es habe keinen Zweck, sich noch mehr darüber aufzuregen. Anwohnerin Gabi Janetzki ist da anderer Meinung: "Es geht mittlerweile an die Substanz." Und eine Nachbarin pflichtet ihr bei: "Da bleibt nur noch der Auszug. Alt werde ich hier auf jeden Fall nicht."

Ratlosigkeit macht sich unter den Necklemern weiter breit. Das Schreiben der Stadt einfach hinnehmen wollen sie nicht. "Wir werden es immer wieder versuchen, eine Anliegerstraße durchzubringen."