Klagt über Fachkräftemangel und startet eine Unterschriftenaktion: Friederike Schlachter-Rudolph vom St. Franziskus-Altenpflegeheim in Schwenningen. Foto: Huber

Negativ-Image von Altenpflegern führt zu gravierendem Personalmangel. Schreiben an Politiker und Unterschriftenaktion.

Villingen-Schwenningen - Altenpfleger werden zu "Popo-Putzern" degradiert. Das Negativ-Image eines ganzen Berufsstandes und die Arbeitsbelastungen führen zu einem gravierenden Personalmangel. Gegen diese Entwicklung macht sich ein Netzwerk an Pflegern stark und startet zu einer Unterschriftenaktion.

"Quo vadis Altenpflege – wir sagen Stopp": Was Friederike Schlachter-Rudolph, Pflegedienstleiterin im Franziskus-Altenzentrum in Schwenningen, initiiert und mit anderen Kollegen auf sieben Seiten zusammengetragen hat, ist eine umfassende Aufstellung von "Problematiken und Hindernissen in der stationären und ambulanten Altenpflege".

Ganz bewusst wird auf die Folgen angesichts der demographischen Entwicklung verwiesen. "Dies führt zu einem gravierenden Mangel an Fachkräften", so das Fazit der langjährigen Pflegedienstleiterin in der Schwenninger Einrichtung. Gekoppelt ist diese "Stellungnahme von Altenpflegepraktikerinnen" an eine Unterschriftenaktion, an der sich möglichst viele Mitarbeiter aus Einrichtungen der Doppelstadt und dem Kreisgebiet beteiligen sollen. Ist die Aktion abgeschlossen, soll das Schreiben an diverse Politiker im Kreis, Land und Bund verschickt werden. "Das ist ein Problem, das alle politische Ebenen betrifft", so Schlachter-Rudolph.

"Wird es in Zukunft noch junge Menschen geben, die den Altenpflegeberuf wählen? Wer wird uns pflegen?" Fragen langjähriger Pflegerinnen, die mit Sorge beobachten, "welch niedriges gesellschaftliches Ansehen dieser Beruf hat". Zudem schrecken Arbeitsbedingungen wie Nacht- oder Schichtdienst sowie psychische und physische Belastungen junge Menschen von dieser Berufswahl ab. "Die Zahl Schwerstpflegebedürftiger und Dementer steigt stetig, was sich auch in den Herausforderungen an die Pflegekräfte niederschlägt. Der Personalschlüssel ist jedoch derselbe wie vor 20 Jahren, als ich angefangen habe", beobachtet Schlachter-Rudolph. "Wir müssen zu einer Neustrukturierung der Pflegesätze kommen, aber nicht auf Kosten der Betroffenen.