Am Wochenende konnte man in Herzogenweiler in den Wald gehen und s einen eigenen Christbaum fällen. Foto: Zimmermann Foto: Schwarzwälder-Bote

Vorfreude: In Herzogenweiler steht der Weihnachtswald / Menschen aus Nah und Fern suchen ihre Pflanze aus

Es hat sich in der Region herumgesprochen, dass sich der Weihnachtswald in Herzogenweiler befindet. Mit Axt und Säge, Kind und Kegel rückten alljährlich Besucher aus Nah und Fern in den kleinsten Stadtteil von VS ein, um ihren Wunsch nach einem Christbaum aus dem "Wald" zu erfüllen.

VS-Herzogenweiler. Seit 16 Jahren richtet die Glaserzunft dieses Event an ausgesuchten Waldstellen aus. Wem der Waldgang zu beschwerlich zu sein schien, für den gab es vorab eine reichhaltige Zahl von Waldbäumen, die pünktlich um 13 Uhr vor dem Kühlhaus (Glaserstüble) vorgefahren und vom Anhänger herab verkauft wurden. Nach einer halben Stunde war der Anhänger fast leer. Es wurde nicht lange überlegt, mit der die Qualität der Bäume war man zufrieden und der Kauf wurde bei einem Glühwein im Glaserstüble besiegelt.

Ein kleines Angebot an Föhren für Liebhaber dieser vielleicht nicht ganz klassischen Weihnachtsbaumart war ebenfalls zu finden. Stundenlange Warteschlagen gab es bei den Besuchern dieses Mal nicht, die meisten Interessenten wissen zwischenzeitlich, dass es vor 13 Uhr noch keine Bäume gibt und auch der Förster noch nicht im Revier anzutreffen ist. Das änderte sich schnell und am Markttag hielten sich mehr Auswärtige in Herzogenweiler auf als Einheimische, Parkprobleme gab es jedoch nicht. Wer in den Weihnachtswald wollte, wurde zum Parkplatz am Brandweiher jenseits der Landstraße geschickt. Dort wartete der vereinseigene "Oberförster" Hubert Blessing und wies den Besuchern den Weg in den jahreszeitlich leicht eingeschneiten Winterwald.

Auf beiden Seiten der Forstwege und im Dickicht konnten die Leute ein Exemplar nach ihren Vorstellungen auszusuchen. Das Suchgebiet hatte Hubert Blessing mit Einverständnis des Waldbesitzers abgesteckt. Man konnte den ausgewählten Baum mit der mitgebrachten eigenen Handsäge absägen, man durfte sich aber auch an Hubert Blessing wenden, um das gewünschte Exemplar mit der Motorsäge zu fällen und zurecht zu stutzen. Die Flur wurde nicht zertrampelt, die Waldbesucher wussten, was sich gehört. Außerdem, so war vom Förster zu erfahren, wird im nächsten Jahr voraussichtlich diesem Waldteil der Rest des Altholzes entnommen und das ganze Gebiet durchgepflegt. Aufs Aussehen des Baumes wurde schon geachtet. Christbaumsuche im Wald ist ein Erlebnisfaktor, war von den Waldbesuchern zu erfahren. Sie wissen nicht nur, aus welchem Wald ihr Christbaum kommt, sondern kennen sogar genau den Platz, wo er wuchs – und viele kommen im nächsten Jahr wieder.