Bärbel Brüderle erklärt diesmal unter anderem, was ein Dribl ist. Archiv-Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder Bote

Mundart: Bärbel Brüderle erklärt Dialekt

VS-Villingen. "Dialekt macht nicht nur Spaß, er ist auch für was gut." Bärbel Brüderle, Vorsitzende der Muettersproch-G’sellschaft Villingen, bricht eine Lanze für die Mundart und der Schwarzwälder Bote hilft ihr dabei. Wir erklären in unregelmäßigen Abständen Villinger Ausdrücke.

In der 19 Folge dieser Serie geht es um Dribl, drille, drimmlig, dribiliere, Miggi und Durosedde

Es wird einem drimmlig

Ein Dribl ist eine Kurbel, an der man drille, also drehen kann. Wenn jemand dazu dribiliert, also drängelt oder zur Eile mahnt, kann es einem dabei auch mal drimmlig (schwindlig) werden.

So ein Dribl befindet sich zum Beispiel an einer Miggi, einer Wagenbremse, zum Beispiel am Pferde-, oder Ochsenfuhrwerk. Der sie zu bedienen hat, sitzt dabei uf em Schnäbberle, dem Brettende am Leiterwagen, damit er schnell genug parat ist, falls das Fahrzeug zu schnell wird und aus der Fuhre, der Ladung, eine Durosedde wird.

Furgge und Sägis

Sollte es sich um einen Haiwage, einen Heuwagen, handeln, dann könnte so "es ganz Gschirr", also Furgge, Sägis, Schwadereche, Wiesboom, Soel, eben alle Utensilien, die man zur Haibet, zur Heuernte, braucht, durcheinander geraten. Dies wären somit, Heugabel, Sense, Nachziehrechen, sowie Balken und Seil zur Sicherung der ganzen Ladung. Eine "Durosedde" kann aber auch in einem Fadegräddle, einem Nähkorb, sein oder im Riddikül (Reticule), einer Beuteltasche oder Pompadur, wie ihn die Alte Jungfere gern dabei haben.