Deponie: Erfreuliche Entwicklung

Schwarzwald-Baar-Kreis (ewk). Auch verfüllte, geschlossene Mülldeponien machen noch über Jahrzehnte Arbeit und Kosten. So muss das Sickerwasser der 2005 geschlossenen Kreismülldeponie Hüfingen nach wie vor kostenträchtig kontrolliert und behandelt werden. Die sich inzwischen hier abzeichnende Entwicklung der Sickerwassermengen und -belastungen wird gleichwohl von der Verwaltung als "sehr erfreulich" beschrieben. Das höher belastete Sickerwasser der Deponie Hüfingen wurde bisher zur Sickerwasserreinigungsanlage der Deponie Talheim/Tuningen gefahren, dort vorgereinigt und dann zur Kläranlage des Abwasserzweckverbandes Oberer Neckar abgeleitet.

Die hohen Kosten von 42 Euro je Kubikmeter kommen unter anderem durch die Transportkosten zustande. Die Aufbringung der temporären Oberflächenabdichtung in Hüfingen 2005/06 brachte eine Verringerung der Sickerwassermengen um zirka 80 Prozent im Bereich der Sektion C1. Während bisher noch rund 300 000 Euro für die Sickerwasserreinigung der Gesamtdeponie anfielen, sind das zukünftig nur noch rund 65 000 Euro jährlich. Nur wenn die in der Abwasserverordnung vorgegebenen Schadstoffgrenzwerte eingehalten werden, ist eine sogenannte Indirekteinleitung samt Behandlung von Deponiewasser in eine Kläranlage möglich. Seit Oktober 2016 werden in Hüfingen diese Grenzwerte dauerhaft eingehalten. Die geplante Aufbringung der Endabdichtung der Deponie Hüfingen soll diese Situation langfristig weiter stabilisieren. Eine weitere erhebliche Reduzierung der Sickerwassermengen verspricht man sich davon jedoch nicht. Mit Bescheid des Regierungspräsidiums Freiburg wurde die Indirekteinleitung des kompletten Sickerwassers der Deponie Hüfingen zur Verbandskläranlage Donaueschingen genehmigt.

Die Genehmigungsvoraussetzungen sind streng: Neben einer Spurenstoffanalyse des Deponiesickerwassers muss das Sickerwasser aus der Sektion C1 bis März 2020 monatlich analysiert werden. Darüber hinaus muss die Möglichkeit für eine Sickerwasservorbehandlung mit Speicherung, Abtransport und Behandlungsanlage zunächst erhalten bleiben, damit bei gegebenenfalls wieder steigenden Sickerwasserbelastungen über die Grenzwerte hinaus die Indirekteinleitung unterbunden werden kann und die Rückkehr zur Vorbehandlung möglich ist. Nach Auskunft der Fachleute zeigen die Schad- und Nährstoffgehalte des Hüfinger Deponiesickerwassers einen klaren Trend nach unten. Gleichwohl schätzt man, dass die Indirekteinleitung samt Behandlung auf der kommunalen Kläranlage allein aufgrund der hohen Nährstoffwerte noch über Jahrzehnte notwendig sein werden.