Weltstar Heather Nova gab gestern in der Nachsorgeklinik Tannheim ein Mini-Konzert. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Heather Nova gibt Konzert in der Tannheimer Nachsorgeklinik

Villingen-Schwenningen (bn). Der Rockstar Heather Nova war gestern Nachmittag Gast in der Tannheimer Nachsorgeklinik. Dabei erwies sich die Mutter eines sechsjährigen Sohnes als Star zum Anfassen, vollkommen unkapriziös und nach eigenem Bekunden darauf aus, "Musik zu den Menschen zu bringen, die gerade nicht zur Musik können".

Für viele Weltstars undenkbar: ein Mini-Konzert in der Kaminecke, umringt von Patienten und deren Angehörigen, darunter wuselige und nicht eben andächtig lauschende Kleinkinder.

Heather Nova singt zur Akustikgitarre herzerweichende Balladen. Auf dem Cello wird sie von Arnulf Lindner begleitet, mit dem sie am Abend im Tübinger Sudhaus noch ein Konzert geben wird.

Zum Auftritt in Tannheim hat sie Musikagent Thomas Hahn aus Wahlwies motiviert, der als "Agentur sozialer Künstler" ebensolche für kleine Wohlfühlkonzerte in Kliniken gewinnen will und mit dieser Idee bei Heather Nova offene Türen einrannte. Am Sonntag hatte sie bereits in der Uniklinik Freiburg vorbeigeschaut.

Die Musik der auf den Bermudas geborenen und in London lebenden Musikerin scheint geradezu zur Linderung von Schmerz und Leid geschrieben, ihre kräftige und doch streichelnde Stimme beruhigt und berührt gleichermaßen. "Walk this World" brachte ihr den internationalen Durchbruch, "Spirit in You", "Looking for the Light" und "Truth and Bone" hört man normalerweise nur mit Konzertkarten.

Den Patienten in Tannheim kam Heather Nova gestern indes ganz privat, schrieb geduldig Autogramme und in das goldene Gästebuch und ließ sich mit Teenagern fotografieren.

Nach einer knappen Stunde saß sie wieder in dem orangefarbenen VW-Bus, der so gut zu der 1967 als Tochter von Hippie-Eltern geborenen mädchenhaften Frau passt und sie noch sympathischer macht.