Das Wasser im Johannes-Kindergarten am Warenberg ist wieder einwandfrei. Foto: dpa

Erhöhte TOC-Wert im Trinkwasser in Johannes-Kita in Villingen. Inzwischen keine Beanstandungen mehr.

Villingen-Schwenningen - Nur das Beste für die Kleinsten – diesem Credo folgen Kindergärten und -tagesstätten allzu gerne. Umso größer waren da die Sorgen, als im Johannes-Kindergarten am Warenberg in Villingen plötzlich erhöhte TOC-Werte im Trinkwasser nachgewiesen worden waren.

Die Szenarien, die an unsere Redaktion herangetragen worden sind, waren eindrücklich: Kinder, die sich mit Mineralwasser die Hände gewaschen hätten, weil das Trinkwasser für einen gewissen Zeitraum abgestellt worden sei. Auch die Klospülung soll davon betroffen gewesen sein.

Vor Ort nachgefragt, gab sich die Kindergartenleiterin Tanja Zepf jedoch zugeknöpft. Ja, das Wasser sei einmal für einen ganz kurzen Zeitraum, etwa 20 Minuten, abgestellt worden, und es seien auch Wasserproben entnommen worden, räumte sie ein, allerdings sei mit dem Trinkwasser im Johannes-Kindergarten alles in Ordnung. Rolf Weisser vom Verwaltungs- und Serviceamt der evangelischen Kirche, die Träger der Einrichtung ist, bestätigte zumindest, dass Wasserproben zur Überprüfung an das Institut Dr. Jäger gegeben worden seien. "Es wurden aber keine Mängel festgestellt", so Weisser.

Wasserleitungen desinfiziert

Am Montag jedoch die überraschende Auskunft seitens der Stadtverwaltung, die als Gebäudeeigentümer ein Auge auf die Einrichtung hat: "Die Laboranalyse ergab einen erhöhten TOC-Wert", wobei TOC für Total Organic Carbon und damit organische Kohlenstoffverbindungen stehe. "Um wieder die entsprechende Trinkwasserqualität zu gewährleisten, wurden dann am vorletzten und letzten Wochenende die Wasserleitungen in der Kita gespült und thermisch desinfiziert. Eine nochmalige Labor-Untersuchung wies dann wieder gute Werte nach", so Pressesprecher Nicolas Lutterbach. Mittlerweile gebe es daher keinerlei Beanstandungen mehr an der Qualität oder dem Geruch des Trinkwassers.

Ins Rollen gebracht habe die Einrichtung selbst die Untersuchungen: "Vor zwei Wochen gab es seitens der Kita Beschwerden über den Geruch des Trinkwassers. Diesen Beschwerden ist die Stadtverwaltung sofort nachgegangen." Es soll gegenüber Belegschaft und Eltern in einer Versammlung deutliche Worte und die Aufforderung gegeben haben, gegenüber der Öffentlichkeit über die negativen Werte der ersten Trinkwasser-Untersuchung Stillschweigen zu bewahren.

Für Diskussionsstoff wird der Johannes-Kindergarten aber voraussichtlich auch in anderem Zusammenhang sorgen: Gerüchten zufolge soll der Kostenansatz für den Anbau um mehrere zehntausend Euro überschritten worden sein – damit konfrontiert, wollte sich Pressesprecher Nicolas Lutterbach gestern jedoch nicht äußern und vertröstete auf die nächste Sitzung des Technischen Ausschusses. Dann werde das zustände Fachamt über den aktuellen Sachstand beim Kindergarten-Ausbau berichten.