Der Barfußpfad auf dem ehemaligen Landesgartenschaugelände kommt immer gut an. Foto: Streck

Vor zwei Jahren große Eröffnung. Bebauung kommt  voran. Bürger genießen grüne Lunge.

Villingen-Schwenningen - Villingen-Schwenningen sei ein Stück schöner geworden, sagte heute genau vor zwei Jahren der damalige Ministerpräsident Stefan Mappus bei der Eröffnung der Landesgartenschau.Zwei Jahre nach dem Großereignis ist zwar der feierliche Glanz verschwunden, doch das sanierte Bahnhofsareal in Schwenningen, die aufgemöbelte Möglingshöhe sind zumindest für die Schwenninger Bürger ein Anziehungspunkt, eine Oase der Ruhe geworden und die grüne Lunge mitten in der Stadt geblieben.

 

Dank der vielen Ehrenamtlichen des Vereins ProVS wird der Barfußpfad gepflegt, und auch Blumenrabatte blühen jedes Jahr wieder auf. Wer an einem sonnigen Frühlingstag über das Gelände geht, trifft Leben an. Auf der Terrasse der Biwakschachtel wird Kaffee serviert, die Menschen sitzen unter Sonnenschirmen und genießen den Blick auf den Möglingsee und die große Liegewiese, wo es sich die ersten Sonnenanbeter gemütlich machen. Nach einem Jahr Pause bietet die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen bis Oktober im Kirchenpavillon auf der Möglingshöhe ein Programm an.

Bei all dem positiven Erscheinungsbild darf aber nicht vergessen werden, dass es auch Schmuddelecken gibt, in denen Papier und Unrat liegen. Städtische Mitarbeiter sind damit beschäftigt, die demolierten Holzverkleidungen um Abwasserdohlen wieder zu reparieren. Seit Wochen werden abends die Tore zum umzäunten Möglingspark nicht mehr verschlossen, so dass Vandalen ihr Unwesen treiben können (wir berichteten).

Auch das brach liegende und eingezäunte Baugelände Neckarpark ist nicht gerade eine Augenweide für den Spaziergänger. Ursprünglich wollten Wohungsbaugesellschaft und Familienheim auf dem südlichen Teil des Geländes Wohnbebauung realisieren, dann aber von ihrem Vorhaben Abstand genommen.

Bislang gebe es für dieses Baufeld keinen konkreten Investor, lediglich "lockere Anfragen", sagte Henning Keune, Leiter des Amtes für Stadtentwicklung. Dafür wird der private Investor BUP, Butschek und Partner aus Wellendingen, das mittlere Baufeld in einer Größe von rund 4200 Quadratmetern mit Mietwohnungen bebauen. Das nördlichste Baufeld in einer Größe von rund 4100 Quadratmetern will laut Keune die heimische Exklusiv-Immobilienbaufirma mit Eigentumswohnungen beleben. Die Umsetzung werde zeitnah erfolgen. Keune zeigt sich zufrieden mit der derzeitigen Entwicklung. Es sei "nicht schlimm", wenn das südliche Baufeld noch nicht vergeben sei, da der Markt ohnehin nicht mehr aufnehmen könne.

So hart erkämpft die Ausrichtung der Landesgartenschau war, die Gesamtkosten von mehr als 30 Millionen Euro verursacht hatte, ist es umso wichtiger, das sanierte Gelände zu hegen und pflegen. Der eigens gegründete Verein ProVS hat für die Gartenschau gekämpft. Schließlich wurden mit einem Bürgerentscheid die Weichen für das Ereignis gestellt.

Trotz aller Freude und Euphorie, die sich nach und nach doch einstellte, gab es bis zum Schluss noch Gegner. Der Dauerkartenverkauf lief viel schlechter als erwartet, vor allem die Villinger hielten sich zurück. Die allgemeine Freude, die Landesgartenschau in der Stadt zu haben, wurde immer wieder überschattet durch Stadtteildenken. Aber auch in Villingen wurde eigens für die Schau investiert. Der Bahnhofsvorplatz und das Hubenloch erhielten ein neues Gesicht, das ebenfalls der Hege und Pflege bedarf.