Foto: Parage Foto: Schwarzwälder Bote

Nach Gespräch im Rathaus: Für die Anbindung an die B 523 gibt es nur eine realistische Lösung

Die zukünftige Verbindungsstraße zwischen Industriegebiet Ost und Bundesstraße 523 wird einen Wanderweg kreuzen. Und wie es nach einem Gespräch im Rathaus aussieht, müssen die Wanderer die Straße wohl überqueren.

VS-Schwenningen. Nachdem die Vertreter der ortsansässigen Wandervereine mit der Planung, dass der Fußweg zukünftig über die Straße führt, überhaupt nicht einverstanden waren (wir berichteten), setzte die Stadtverwaltung für den gestrigen Mittwoch einen Gesprächtermin an. Mit am Tisch saßen Baubürgermeister Detlev Bührer, Ulf Millauer als Leiter des Amtes für Straßenbau, Stadtgrün und Altlasten, SPD-Gemeinderat Siegfried Heinzmann, Dieter Maier als Vertreter des Schwäbischen Albvereins sowie der Vorsitzende des Schwarzwaldvereins Steffen Esslinger und seine zweite Stellvertreterin Angelika Mey.

Unterführung und Brücke sind zu teuer

Das Resultat des Gesprächs ist aus Sicht der Vereinsvertreter ernüchternd. "Wir wollten eine Brücke haben und mussten uns letztlich überzeugen lassen, dass dies zu teuer wäre", sagte Angelika Mey im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten enttäuscht. Als ebenso "unrealistisch" stellte sich laut Dieter Maier der zweite Lösungsansatz einer Unterführung heraus. "Da zur Straße hin keinerlei Gefälle ist, müsste man für eine Unterführung so tief graben, dass man auf den Grundwasserspiegel stößt, was zu Problemen führen würde", berichtet er. Zudem wäre diese Baumaßnahme ebenso unverhältnismäßig teuer wie die Brücke über die Straße.

Somit war klar, es kann nur eine Lösung geben: die Wanderer müssen zukünftig über die Verbindungsstraße laufen. "Es ist uns ja klar, dass diese Straße nicht mehr zu verhindern ist. Jetzt gilt es, das Beste daraus zu machen", betont Maier. Das Beste ist aus Sicht der Vereinsvertreter eine Querungshilfe in der Mitte der Fahrbahn, ähnlich wie in der Neckarstraße an der Möglingshöhe. So soll mehr Sicherheit für die Fußgänger geschaffen werden. "Wir haben den Wunsch geäußert, diese Möglichkeit sowie die damit verbundenen Kosten zu prüfen", erklärt Angelika Mey.

Doch so einfach dies in der Theorie klingt, ist es scheinbar nicht, wie die Stadt in einer Pressemitteilung erläutert: "Da die geplante sieben Meter breite Verbindungsstraße für den Einbau eines solchen Überwegs zu schmal ist, müsste diese verbreitert werden." Darüber hinaus sei der Wanderweg gleichzeitig Forstweg, der beispielsweise auch von Langholz-Transportern genutzt werde. "Sollte eine Querung eingebaut werden, müssten die Wanderwege also etwas verschwenkt werden, damit der forstwirtschaftliche Verkehr auch mit großen Fahrzeuge weiter passieren kann", heißt es. Dennoch wird dem Wunsch des Schwarzwaldvereins entsprochen und die Möglichkeit einer Querungshilfe geprüft: "Die entsprechende Anfrage beim Regierungspräsidium Freiburg wurde von der Verwaltung bereits eingereicht."

Ergebnis erst im April im Gemeinderat

Siegfried Heinzmann, Gemeinderat und stellvertretender Vorsitzender des Heimatvereins, betrachtete das Ergebnis des Treffens nüchtern: "Ich denke, es wurde klar, dass weder Brücke noch Unterführung infrage kommen. Insofern scheint die Überquerung der Straße die beste Möglichkeit zu sein." Auch er ist gespannt auf das Ergebnis der Prüfung hinsichtlich der Querungshilfe. Heinzmann vergleicht die Stelle mit dem Wanderweg, der die Villinger Straße in Richtung Hölzlekönig kreuzt: "Da haben wir eine ähnliche Situation und auch keine Querungshilfe." Unabhängig von einer solchen, beschreibt die Stadtverwaltung in ihrer Pressemitteilung die örtlichen Begebenheiten so: "Da sich der Wanderweg und die neue Straße auf der gleichen Höhe befinden, ist der Übergang für die Fußgänger und Autofahrer gut einsehbar. Zudem wird es eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 70 Stundenkilometer geben. Der Hauptverkehr auf dieser Verbindung wird durch Anlieferer und Beschäftigte hauptsächlich werktags fließen, am Wochenende wird mit vermindertem Verkehrsaufkommen gerechnet."

Die Ergebnisse der Prüfungen sollen im April dem Gemeinderat präsentiert und zu einem Beschluss vorgelegt werden, teilt die Stadt mit. Bis dahin müssen sich die Wanderfreunde gedulden und hoffen, dass sie ihre gewünschte Querungshilfe bekommen.