Hinweisschilder in den städtischen Waldgebieten sollen die Bevölkerung auf die Waldbrandgefahr aufmerksam machen. Foto: Eich

Trotz Regenfällen Brandgefahr. Feuerwehr probt im Salvest den Ernstfall. "Das Problem ist der Mensch."

Villingen-Schwenningen - Trotz der Regenfälle in den vergangenen Tagen besteht in den Wäldern der Stadt weiterhin Brandgefahr. Die Feuerwehr Villingen probte im Salvest derweil den Ernstfall.

"Waldbrand". Das Alarmstichwort auf den Meldern der Männer der Freiwilligen Feuerwehr in Villingen Am Montag vergangener Woche war kurz, ließ aber aufhorchen. Zwar konnte die Feuerwehr am Einsatzort im Germanswald hinter dem ehemaligen Kühne-Krankenhaus schnell Entwarnung geben, der Brand zeigte dennoch die aktuelle Gefahr, die aufgrund der lang anhaltenden Trockenperiode vorhanden ist. "Wir hatten dieses Jahr bereits drei Flächenbrände im Wald", erläutert dazu Roland Brauner, stellvertrender Forstamtsleiter der Stadt. "Das Problem sind vor allem die Menschen", macht er deutlich. Denn auch die Spuren bei dem Brand im Germanswald lassen darauf schließen, dass dort wohl Kinder gezündelt und dann das Weite gesucht haben. "Der Brand zeigt auch, dass das Feuer bereits Nahrung hat", so der Förster. Dank aufmerksamer Spaziergänger und des schnellen Eingreifens der Wehr konnte schließlich Schlimmeres verhindert werden – letztlich brannte lediglich eine Fläche von 20 Quadratmetern.

Brauner macht zudem darauf aufmerksam, dass die Waldbrandgefahr trotz des Regens nicht gebannt ist. "Die Niederschläge haben nur für eine oberflächige Befeuchtung gesorgt. Wenn es die nächsten Tage erneut heiß wird, steigt die Gefahr wieder", erklärt er. Um Waldbrände zu verhindern, ist offenes Feuer im Waldgebiet verboten. "Was viele aber nicht wissen, ist, dass es auch ein Rauchverbot im Wald gibt", erklärt Brauner. Weiterhin appeliert er an die Bevölkerung, Glasflaschen wegen des Brennglaseffekts nicht in den Wald zu werfen.

Passend zur aktuellen Waldbrandgefahr probte die Villinger Feuerwehr am Dienstagabend mit 80 Mitgliedern wie jedes Jahr den Ernstfall in den Wäldern. Angenommen wurde ein großflächiger Brand in der Nähe des Wildgeheges Salvest zwischen Villingen und Unterkirnach. Die größte Herausforderung für die Männer und Frauen von Kommandant Ralf Hofmann war die Wasserversorgung. "Die Kirnach hat momentan nur wenig Wasser. Um dieses saugen zu können, mussten wir daher erst ein Loch graben", erläutert Hofmann die Schwierigkeiten. Für die erste Brandbekämpfung standen bei der Übung am Dienstag zwar knapp 12 000 Liter aus den Tanks der Löschfahrzeuge zur Verfügung, die waren aber nach wenigen Minuten aufgebraucht.

Die Wasserleitung, die daher von der Kirnach über die L 173 bis zum Wald gelegt werden musste, war einen knappen Kilometer lang. "Das Wichtigste ist, dass wir aufgrund der Länge und der zahlreichen Höhenmeter genug Druck aufbauen können, damit das Wasser auch am Brandort ankommt", erklärt Hofmann. Dieser konnte schließlich dank der Fahrzeugpumpen erreicht werden, sodass das Wasser durch alle 47 Schläuche fließen konnte. "Glücklicherweise hatten wir schon lange keinen großen Waldbrand mehr. Dabei soll es auch bleiben", so Hofmann.

Um im Ernstfall dennoch vorbereitet zu sein, arbeiten die Helfer eng mit dem Forstamt zusammen. "Die Zusammenarbeit mit Gesamtkommandant Markus Heinzelmann funktioniert bestens", freut sich Brauner über die enge Kooperation mit den Feuerwehren aus Villingen-Schwenningen.

Eine glimmende Zigarette kann ausreichend Energie freisetzen, um einen Brand auszulösen. In den Wäldern von Baden-Württemberg herrscht daher vom 1. März bis zum 31. Oktober Rauchverbot. Zudem sind offenes Feuer oder das Wegwerfen von glimmenden oder brennenden Gegenständen verboten. Aufgrund des Brennglaseffekts und der Gefahr der Entzündung von Pflanzen sollten Glasflaschen und Scherben nicht im Wald liegen gelassen werden.