Die Arbeiten im neuen IMS Gear-Werk in der Salzgrube kommen zügig voran. Foto: IMS Gear Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: IMS Gear liegt mit Neubau in der Salzgrube im Zeitplan / Zweistelliger Millionenbetrag investiert

Die Zeichen stehen erneut auf Wachstum: Der Zahnrad- und Getriebespezialist IMS Gear hat seinen Umsatz erneut gesteigert und will weiter auf Erfolgskurs bleiben. Im laufenden Jahr sind wieder große Investitionen geplant – dazu gehört auch das neue Werk in der Doppelstadt.

VS-Villingen. Eine Bilanzpressekonferenz in Baustellencontainern – nein, üblich ist das gewiss nicht. Auch nicht beim Komponentenlieferanten für die Automobilindustrie, IMS Gear. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Donaueschingen hat den Ort für das Gespräch im Industrie- und Gewerbegebiet Salzgrube aber bewusst gewählt, denn nebenan entsteht derzeit das zehnte Werk in Deutschland. Es ist gleichzeitig das erste in Villingen-Schwenningen.

Die Produktionsstätte ist dabei einer der Pfeiler für ein weiteres Wachstum, das IMS Gear im laufenden Jahr anstrebt. Wie die drei Vorstände Dieter Lebzelter, Bernd Schilling und Wolfgang Weber bekannt gaben, konnte der Umsatz 2017 im Vergleich zum Vorjahr um rund sieben Prozent auf 515 Millionen Euro gesteigert werden. Für 2018 rechnet man nicht nur mit einem Umsatzanstieg von neun Prozent, das Unternehmen plant auch große Investitionen in Höhe von 80 Millionen Euro. Rund 46 Millionen Euro stehen allein für die deutschen Standorte in Donaueschingen, Eisenbach, Trossingen und Villingen-Schwenningen zur Verfügung.

Wie viel letztendlich in VS investiert werden, ließen die Verantwortlichen offen. Klar ist nur: Alleine die Investitionen in Maschinen und Anlagen für die Produktion des so genannten iBooster, einen vakuum-unabhängigen Bremskraftverstärker, liegen im neuen Werk bei rund 20 Millionen Euro.

In das zehnte Werk werden aber auch so genannten Business Units – laut IMS Gear sind dies kleine, unternehmerisch geführte Einheiten, zur Herstellung von Produkten – aus Donaueschingen und Trossingen nach VS umziehen. "Wir platzen dort zum Teil aus allen Nähten", berichtet Wolfgang Weber. Die in VS zukünftig eingesetzten 200 Mitarbeiter stammen deshalb zum Großteil aus den bereits bestehenden Werken.

Sofern alles nach Plan läuft (derzeit ist man dem Zeitplan drei Wochen voraus), soll im August der Produktionsstart für den iBooster erfolgen, bis zum ersten Quartal 2019 möchte das Unternehmen den kompletten Umzug abgeschlossen haben. Doch davor stehen in der riesigen, fast 170 Meter langen und 73 Meter breiten Produktionshalle sowie im Sozialgebäude noch einige Arbeiten an. Zwischen 80 und 100 Handwerker, so Philip Scherzinger, Projektleiter des Baudienstleiters Goldbeck, sind dort derzeit tätig. Ihr Hauptaugenmerk liegt momentan auf den umfangreichen Arbeiten an der Haus- und Prozesstechnik. Dazu gehört beispielsweise die Installation von Medien- und Kabeltrassen, über die die Maschinen mit Wasser, Strom, Druckluft, Granulat und Daten versorgt werden. Hinzu kommt der Auf- und Einbau der Sprinkleranlage sowie von insgesamt vier mächtigen Lüftungsanlagen, drei für die 12 000 Quadratmeter große Produktionshalle und eine für das zweigeschossige Sozialgebäude.

Dort sind Kantine, Büros und der Umkleidebereich untergebracht. Ein Clou dabei: Zwischen den Umkleiden für Männer und Frauen ist eine flexible Wand eingebaut, "dann können wir einfach reagieren, falls sich der Anteil der Geschlechter unserer Belegschaft ändern sollte", berichtet Michael Möller, Mitglied der Geschäftsführung.

Ansonsten verfügt der Neubau über den Warenein- sowie -ausgang mit Andockstationen für fünf Fahrzeuge, die an eine 2000 Quadratmeter große Halle gekoppelt sind.

Wie die Perspektive von IMS Gear in der Salzgrube aussieht, lassen die Vorstände noch offen. Weber: "Wir haben weitere Flächen reserviert, entschieden ist aber noch nichts."