VS baut mit dem Leitbild an seiner Zukunft. 17 Projekte stehen im Fokus. Foto: © sdecoret – stock.adobe.com Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Das große Stadt-Leitbild und was danach geschieht / Startschuss soll am Dienstag fallen

In 17 konkrete Projekte soll das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (Isek) münden. Kommende Woche könnte der Startschuss fallen.

Villingen-Schwenningen . Am kommenden Dienstag, 26. Juni, sollen die Gemeinderäte den Beschluss fassen, diese anpacken zu wollen. In einem Zeitraum von zehn bis 15 Jahren sollen die Projekte dann umgesetzt werden. Über den genauen Zeitpunkt und das den einzelnen Projekten zugrunde liegende finanzielle Budget entscheidet das Gremium jeweils separat, unter anderem im Zuge der jährlichen Haushaltsplanberatungen. Nachfolgend werden die einzelnen Projekte im Leitbild kurz beschrieben.

Flächenmanagement Gewerbe

Es soll Aufschluss geben, wie sich die Gewerbeflächennutzung verändert und wo und in welchem Umfang Flächenreserven in Villingen-Schwenningen vorhanden sind. Aus den gesammelten Flächeninformationen und der erfassten Nachfragestruktur wird ein strategisches Flächenmanagement entwickelt, das auf vorhandene Strukturen eingeht und zukünftige Entwicklungen steuert. Das Gewerbegebiet Vockenhausen, im Norden Villingens gelegen, soll als Pilotprojekt dienen.

Standortmarketing

Ein gezieltes Standortmarketing inklusive einer Stadtmarke für VS und Erstellung eines klaren Stadtprofils mit den Standortqualitäten. Die eigene Position soll im interkommunalen und überregionalen Wettbewerb gestärkt werden. Auch die Stärkung und Unterstützung der Hochschulen sowie weiterer Ausbildungsstätten gehört dazu.

Museumsquartier

Das Museumsquartier Bürk in Schwenningen soll zum vollwertigen Stadtmuseum für Villingen-Schwenningen werden und die Industriegeschichte sichtbar machen.

ÖPNV

Auch verkehrlich sollen Villingen und Schwenningen zusammenwachsen. Im Fokus steht eine effektive und innovative ÖPNV-Verbindung zwischen Villingen und Schwenningen.

Grünräume schaffen

Grün ist in und tut auch der Gesundheit einer Stadt gut. Die Lebensqualität und Funktionsvielfalt von VS soll steigen, indem Orte der Begegnung und Kommunikation sowie der Erholung und Naturerfahrung geschaffen werden.

Landschaftsräume

Auch die Landschaftsräume außerhalb der Siedlungen sollen in den Fokus rücken. Sie sollen gestärkt werden und man will Nutzungskonflikte vermeiden sowie Synergien in Funktionsüberlagerungen finden.

Masterpläne für V und S

Für die Innenstädte beider großen Stadtbezirke sollen als Aushängeschilder für die Doppelstadt Zukunftspläne entworfen werden. Man will funktionale, nutzungsstrukturelle Defizite erkennen und Zukunftsperspektiven für die Innenstädte entwickeln.

Wohnraum für alle

Villingen-Schwenningen soll Wohnraum für alle bieten. Dazu gehört Wohnraum in allen Preislagen, insbesondere kostengünstige Mietwohnungen. Gleichzeitig soll der Bedarf nach besonderen Wohnformen wie gemeinschaftlichem oder generationsübergreifendem Wohnen gedeckt werden. Die Verteilung von bezahlbarem Wohnraum und besonderen Wohnformen soll über das ganze Stadtgebiet stattfinden.

Citymanagement

Um die Innenstädte attraktiv und fit für die Zukunft aufzustellen, wird mit diesem Projekt ein Konzept zur Initiierung eines integrierten Citymanagements vorgeschlagen. Dazu gehört es auch, Veranstaltungen und Events auszubauen oder den Bekanntheitsgrad der Stadt zu erhöhen.

Integration

Die aktive Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in das Stadtleben ist für eine gut funktionierende und fortschreitende Stadtgesellschaft unerlässlich. Um alle Menschen in der Stadt zukünftig noch besser zusammenführen und wo erforderlich auch besser integrieren zu können, sieht das Projekt unter anderem Unterstützung bei der Arbeitsplatz- und Wohnraumvermittlung vor.

Strategie für die Orte

Die neun Ortschaften sollen als wichtiger Bestandteil der Stadt Villingen-Schwenningen gestärkt und besser vernetzt werden. Die Rolle der Ortschaften soll gemeinsam definiert werden.

Kooperationskultur

Gemeinsam ist man stärker, deshalb will man in VS auf eine Kooperationskultur und mehr Bürgerbeteiligung setzen.

Infrastruktur vernetzen

Wie in vielen Teilen der Bundesrepublik sind auch in Villingen-Schwenningen Infrastrukturen wie Straßen und Kanäle in die Jahre gekommen und weisen Erneuerungsbedarf auf. Zusätzlich gibt es neue technische Bedarfe wie Breitbandinternet oder ein sich veränderndes Mobilitätsverhalten. Dieses Projekt möchte die unterschiedlichen Anforderungen gemeinsam adressieren und dadurch Synergien in der Umsetzung ermöglichen.

VS baut auf Holz

Villingen-Schwenningen bezieht einen wichtigen Teil seiner Identität aus den imposanten Waldflächen, die sich im Gemeindebesitz befinden. Die Identität des Holzes auch auf den urbanen Raum zu übertragen ist Ziel des ISEK-Projekts. So können wirtschaftliche und baukulturelle Themen für VS neu besetzt werden und gleichzeitig die Region als Wirtschafts- und Kulturraum in den Fokus gerückt werden.

Klimaschutz

Man will den Energieverbrauch von Gebäuden senken, Energie nachhaltig und regional produzieren und durch nachhaltige Mobilität Energie sparen. Auch Bürger sollen ihren Beitrag zum Energiesparen leisten.

Ja zu den Hochschulen

Mit den Hochschulen will man einen engeren Schulterschluss schaffen. Sie können einerseits – auch für die lokale Wirtschaft – Innovationsmotor sein, andererseits unterstützt das Vorhandensein von Studenten im Stadtleben eine lebendige Stadtgesellschaft.

Zentralbereich

Mit dem Lämmlisgrund bietet sich die Gelegenheit, die mit dem Zentralklinikum und dem Schilterhäusle angestoßene Entwicklung fortzuführen und ein lebendiges eigenständiges Stadtviertel entstehen zu lassen. Dieses Stadtquartier soll nach zeitgemäßen, nachhaltigen Qualitätsstandards entwickelt werden und das Wohnraumangebot in der Stadt ergänzen.