In Villingen-Schwenningen müssen zahlreiche Straßen repariert werden. Die Verkehrsteilnehmer ärgern sich über viele Schlaglöcher. Foto: WoGi – stock.adobe.com

Laut Verwaltung "verkehrssicher, aber trotzdem mangelhaft". Stadt kündigt Maßnahmenplan an.

Villingen-Schwenningen - "Der Straßenzustand in unserer Stadt ist verkehrssicher, in vielen Fällen aber trotzdem mangelhaft", so bringt es die Stadtverwaltung auf den Punkt. Die Freien Wähler pochten deshalb auf eine Aufstellung über die sanierungsbedürftigen Hauptverkehrsstraßen sowie die zu erwartenden Kosten. Nun lässt die Verwaltung dieser Aufforderung erste, zumindest schriftliche Taten folgen.

Ausführlich geht das zuständige Amt auf das städtische Straßennetz mit seinen 471 Kilometern ein, wozu auch 136 Kilometer Hauptverkehrsstraßen zählen. Dass der Zustand der Straßen nicht nur durch die Witterung, sondern als Versorgungstrassen auch durch unvermeidbare Aufgrabungen für Wasser-, Gas- oder Telekommunikationsleitungen beeinflusst wird, versteht sich von selbst.

"Das führt zu Nähten, welche nach wenigen Wintern vermehrt Instandsetzungsarbeiten erfordern", so die Verwaltung mit Blick auf den Flickenteppich, der sich den Verkehrsteilnehmern an mancher Stelle bietet. Die Koordinierungsstelle beim Amt für Straßenbau, Stadtgrün und Altlasten soll zumindest versuchen, Arbeiten an oder unter den Straßen so zu planen, dass möglichst effizient aufgegraben wird.

Trotzdem ist man nun in Alarmbereitschaft: Der "Verfall unserer Straßen" nehme "mittlerweile dramatische Ausmaße an". In der Vergangenheit seien häufig oberflächige Erhaltungsmaßnahmen ohne langfristige Strategie durchgeführt worden oder notwendige Arbeiten zu lange herausgezögert worden, sagt die Verwaltung.

Sämtliche Straßen in VS wurden erhoben und können digital abgebildet werden – nicht erfasst sei allerdings deren Zustand. Und um diese erfolgen zu lassen, müsste die Stadt nach Meinung der Verwaltung tief in die Tasche greifen: 120 000 Euro soll eine solche Bestandserfassung kosten. Allerdings soll es auch die Basis für ein systematisches Erhaltungsmanagement sein.

1,5 Millionen Euro werden schon jetzt im Jahr 2018 dafür eingeplant, die Straßen durch die Technischen Dienste (TDVS) in verkehrssicherem Zustand zu halten. Eine Mammutaufgabe, denn historisch bedingt sind viele Straßen in Villingen-Schwenningen noch so aufgebaut, dass deren Unterhaltung und Erneuerung sehr komplex ist. Zusätzliche Investitionen in Höhe von 4,5 Millionen Euro wären laut Schätzungen der Verwaltung nötig, um das Bestandsstraßennetz zu erhalten.

Für 324 000 Euro sollen nun zunächst Bereiche folgender Straßen saniert werden: Herdstraße, Niedereschacher Straße, Peterzeller Straße, Pfaffenweiler Straße, Rietenstraße, Schopfelenstraße und Weiherstraße. Darüber hinaus möchte man die systematische Erfassung der Straßen in Auftrag geben und einen Maßnahmenplan für die Hauptverkehrsstraßen erstellen lassen.

Am kommenden Dienstag, 12. Juni, berät der Technische Ausschuss das Thema, am 26. Juni soll der Gemeinderat darüber entscheiden.