Marie-Luise Birkenberger stellt ungewöhnliche Fruchtaufstriche her
Von Marc Eich
Schwarzwald-Baar-Kreis. Gut drauf dank leckerer und gesunder Fruchtaufstriche: Marie-Luise Birkenberger hat sich den zuckerarmen und selbsthergestellten Genuss auf ihre Fahne geschrieben. Aprikose mit Rosmarin, Hugo, Lavendel, Campari-Orange aber auch die traditionellen Brombeer- und Erdbeersorten. Wenn man in das Marmeladenzimmerchen von Marie-Luise Birkenberger in der Villinger Südstadt kommt, fällt die Entscheidung, was man zuerst probieren will, schwer. Denn die 50-jährige Mutter zweier Kinder hat mittlerweile 54 Aufstriche und Gelees kreiert und wird von ihren Kunden immer wieder gefordert. "Die Kundschaft will oft eine gesunde Mischung aus Neuem und Taditionellem", erklärt die Physiotherapeutin, die die Herstellung der Fruchtaufstriche nur nebenher betreibt.
Doch wie kam es überhaupt dazu? "Ich bin in Frankfurt aufgewachsen und wir hatten dort einen großen Schrebergarten", erzählt sie. Die Früchte von dort haben ihre Mutter sowie Großmutter schon damals direkt ins Glas gebracht. "Seitdem ich eigene Kinder habe wollte ich in den Marmeladen weniger Zucker und mehr Frucht", so Birkenberger.
Während der fruchtige Genuss zunächst der Familie vorenthalten war, kam sie 2006 bei einem Bummel über den Königsfelder Weihnachtsmarkt auf die Idee, diesen weiter zu entwickeln, später entschied sie sich dazu, ein Gewerbe anzumelden und Aufstriche zu verkaufen. "Mein Mann war anfangs eher skeptisch, schließlich stellen viele Menschen Marmeladen her", erzählt sie. Doch ihre zum Teil ungewöhnlichen und zugleich gesunden Kreationen kommen an. "Viele Menschen wollen nicht die industriell hergestellten und oft zuckerlastigen Aufstriche", hört sie von ihren Kunden.
Um diese immer wieder zu überraschen, muss Birkenberger viel Kreativität beweisen und mit offenen Augen durch die ganze Welt gehen – manchmal findet sie auch im entfernten Urlaubsland die passende Inspiration. "Es ist aber eher die Ausnahme, dass ich exotische Früchte verwende", ist es ihr wichtig, dass die Früchte aus der Region kommen.
Doch von der Idee bis zum fertige Produkt muss oftmals viel Zeit investiert werden. So werden manche Rezepturen neun Mal geändert, ehe sie für gut befunden wurden. Das Ganze geschieht, wie von der Lebensmittelkontrolle gefordert, in einer professionellen Küche, wo sie mit dem selbst angelernten Wissen viel Spaß am Experimentieren hat und immer auf der Suche nach Neuem ist.
Da passt es auch, dass sie vor der Fasnet eine neue Kreation auf den Markt gebracht hat: Das Morbilis Gsälztöpfle – ein Fruchtaufstrich aus Himbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren und Erdbeeren. "Das Glas ist der Villinger Fasnet entsprechend mit Blümeshäsdeckelchen, blau-weißem Band und einem kleinen Salzbrezelchen dekoriert", hat Marie-Luise Birkenberger nicht nur ein Gefühl für die richtigen Zutaten, sondern auch ein Auge für Details. Das dürfte sicherlich auch der Grund sein, warum ihre fruchtigen Aufstriche nicht nur gesund sind, sondern die Verkoster auch glücklich machen.
Weitere Informationen: www.birkenbergers.de